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Femizid

Bordell-Mord in Wien: Afghane hatte schon Flugticket gekauft

(FOTO: X/@jannibal_)
(FOTO: X/@jannibal_)

Im Erotikstudio 126A in Wien-Brigittenau ereignete sich Ende Februar ein erschütterndes Verbrechen. Drei Frauen wurden in dem Etablissement brutal niedergestochen. Der Täter Ebadullah A., ein 27-jähriger Afghane, verbrachte die Wochen vor seinem geplanten Abflug nach Kabul in einer Wohnung in Wien-Brigittenau. Wie sein Mitbewohner berichtete, wartete er lediglich auf seinen Abreisetag: „Er hat bei mir nur noch auf seinen Abreisetag gewartet.“

Die Wohnung, in der Ebadullah A. untergekommen war, befand sich in der Nähe des Allerheiligenplatzes, nur wenige Gehminuten vom späteren Tatort entfernt. Es war eine bescheidene, aber frisch renovierte und lichtdurchflutete Wohnung, in der er auf dem Boden schlief. Sein Anwalt bestätigte, dass er ursprünglich geplant hatte, am 1. März zurück nach Kabul zu fliegen.

Drei Frauen getötet

Stattdessen entschied sich Ebadullah A. am 23. Februar um 20.55 Uhr für einen verhängnisvollen Besuch in einem Bordell in der Engerthstraße. Bewaffnet mit einem Messer, tötete er dort drei Asiatinnen. Die Gerichtsmedizin zählte fast 100 Stiche bei den weiblichen Opfern, teils mit solcher Wucht ausgeführt, dass bei zwei Frauen beinahe der Kopf abgetrennt wurde.

In seiner Einvernahme gab Ebadullah A. an, eine innere Stimme hätte ihm befohlen, Rache zu nehmen. „Prostituierte stehen unter dem Deckmantel des Satans. Ich habe im Koran gelesen, ich soll Dschihad betreiben!“, führte er aus. Vor der Tat hatte er sogar eine Moschee besucht, um zu beten.

Sein Anwalt beschreibt ihn als eine „zerbrochene Seele, ein bedauernswerter Kranker“. Noch immer wird über die Haftdauer des 27-Jährigen entschieden. Ein in Auftrag gegebenes Psycho-Gutachten steht noch aus.

Es bleibt unklar, was den Afghanen zu der schrecklichen Tat in jener Nacht trieb. Für einen gewöhnlichen Menschen wird dies wohl nie nachvollziehbar sein. Doch es muss geklärt werden, was den Verdächtigen an jenem Abend zu der Tat trieb. Die Untersuchungen laufen noch, und die Hoffnung bleibt, dass das ausstehende Psychogutachten Licht ins Dunkel bringen wird.

Mag. Haris Dzidic
Mag. Haris Dzidic