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HELDENTAT

Bosnier für Friedensnobelpreis nominiert: Amir rettete 45 Serben vor sicherem Tod

(FOTO: zVg.)

Der ehemalige Soldat der ARBiH (Armee der Republik Bosnien und Herzegowina), Amir Reko, der 45 Serben vor dem sicheren Tod gerettet hat, wurde für den Friedensnobelpreis nominiert.

Laut Medienberichten sagte er, er wünschte, er wäre nie in der Lage gewesen, zu kandidieren, weil er selbst ein ähnliches Schicksal wie viele Opfer des vergangenen Krieges in der Region erlebt habe. „Drei Tage, bevor ich diese Leben gerettet habe, ist mir ein Verbrechen widerfahren. Unmenschen aus den Reihen des serbischen Volkes vertrieben meine Mutter und die ganze Familie und verbrannten sie bei lebendigem Leib. „Drei Tage später, inmitten heftiger Kämpfe im Jahr 1992 in und um Gorazde, erhielt ich einen schwierigen Auftrag, ein serbisches Dorf zu ’säubern‘, und es gelang mir, diesen Menschen auf militärisch-menschliche Weise zu helfen“, sagte Reko.

Im Juni 1992, sagte er, galten in Ostbosnien keine Regeln. „Das Schwierigste ist, wenn einem selbst ein schweres Verbrechen angetan wurde und jemand seine lebende Mutter niederbrennt, dann ist es unter solchen Umständen schwierig, sich selbst zu besiegen und diesen Menschen zu helfen“, betont Reko. Er schaffte es 45 serbische Zivilisten des mehrheitlich von Serben Dorfes bewohnten Dorfes Bučje vor dem Tod zu bewahren.

„Verräter der Bosniaken“
Manche sehen ihn deswegen aber auch als einen „Verräter der Bosniaken“. Im vergangenen Jahr erklärte ihn der Stadtrat von Goražde zur „persona non grata“. Die Erklärung betont unter anderem, dass Reko für unerwünscht erklärt wird, weil er die über die wahren Verteidiger dieses Gebiets in Medienauftritten Unwahrheiten verbreitet hätte und ihnen damit unvorstellbaren Schaden zugefügt habe. „In Goražde haben sie es mir übelgenommen, dass ich das Bild der Armee von Bosnien und Herzegowina getrübt habe“, sagte Reko.

„Verdammter Krieg“
Ganz gleich, wie die Armee heißt, betont er, wird er gegen die sprechen, die es gewagt haben, ihre Hand gegen die Schwachen irgendeiner Nation zu erheben. „Dies ist eine beschämende Entscheidung derjenigen, die versuchen, ein Verbrechen wie jenes das von der Armee der RBiH im Dorf Jošanica begangen wurde, wo 52 Serben, 19 Frauen und vier Kinder getötet wurden, zu vertuschen. Ich habe es gewagt, ehrlich zu sprechen, und dann sagen sie: Ja aber was haben sie uns angetan? Man kann nicht zu einer Mutter, die ihren Sohn verloren hat, zum Trost sagen: Nun, es sind so viele andere getötet worden. Sie hat ihre ganze Welt verloren“, betont Reko.

Er dankte allen guten Menschen für die Nominierung für den Friedensnobelpreis und sagte: „Diese Kandidatur ist eine Nominierung für alle Menschen, mutige und gute, die in schwierigen Zeiten gute menschliche Taten vollbracht haben und sich mutig über das erhoben haben, was in diesem verdammten Krieg passiert ist.“