In der kalten Jahreszeit steigt das Risiko von Verbrennungen und Verbrühungen bei Kindern, insbesondere bei Babys und Kleinkindern. Sicherheitsexperten warnen vor den Gefahren durch heiße Flüssigkeiten und betonen die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen im Haushalt.
Mit der kalten Jahreszeit nehmen die Risiken für Verbrennungen und Verbrühungen bei Kindern zu. Besonders gefährdet sind dabei Babys und Kleinkinder aufgrund ihrer empfindlichen Haut. Kindersicherheitsexperten aus Graz, darunter die Organisation „Große schützen Kleine“ und das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV), betonen die Bedeutung eines vorsichtigen Umgangs mit heißen Flüssigkeiten und offenem Feuer.
Hohe Zahl an Verletzungen
Jährlich werden etwa 1.600 Kinder in Österreich wegen Verbrühungen und Verbrennungen im Krankenhaus behandelt. Achtzig Prozent dieser Fälle betreffen Kinder unter fünf Jahren. Laut Johanna Trauner-Karner vom KFV können bereits thermische Verletzungen ab dem zweiten Grad, die zehn Prozent der Körperoberfläche betreffen, für Kinder unter vier Jahren lebensbedrohlich sein. Diese Statistiken verdeutlichen die dringende Notwendigkeit vorbeugender Maßnahmen.
In neun von zehn Fällen entstehen diese Verletzungen im häuslichen Umfeld, wobei heiße Flüssigkeiten oft die Ursache sind. Typische Szenarien umfassen das Umstoßen von Tassen oder Kannen auf dem Tisch oder das Ziehen am Kabel eines Wasserkochers. Holger Till, Präsident von „Große schützen Kleine“, warnt, dass bereits weniger als eine halbe Tasse heiße Flüssigkeit ein Kind lebensgefährlich verbrühen kann.
Präventive Maßnahmen und Tipps
Im Falle einer Verbrennung oder Verbrühung ist eine schnelle Reaktion entscheidend. Da über die verletzte Haut viel Flüssigkeit verloren geht, was bei Kleinkindern schnell zu einem Schock führen kann. Trauner-Karner empfiehlt, die betroffene Stelle sofort mit Wasser zu kühlen und bei Verletzungen, die die Größe der Handfläche des Kindes erreichen, sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Bei großflächigen Verbrennungen sollte umgehend der Notruf 144 gewählt werden.
Um Verletzungen zu vermeiden, raten die Experten, heiße Getränke stets außerhalb der Reichweite von Kindern zu platzieren und darauf zu achten, Tassen nicht am Rand von Tischen abzustellen. Es wird ebenfalls vorgeschlagen, auf Tischläufer und Tischdecken zu verzichten, solange kleine Kinder im Haushalt sind, um das Risiko heruntergezogener Objekte zu minimieren. Zudem sollte verhindert werden, dass Kinder Wasserkocher am Kabel herunterziehen können.
Kinder sollten niemals unbeaufsichtigt mit Kerzen, Feuerzeugen oder Streichhölzern gelassen werden. Ältere Kinder sollten im Beisein von Erwachsenen den sicheren Umgang mit Kerzen lernen. Besonders in der Advent- und Weihnachtszeit sollten Eltern einen Feuerlöscher oder Eimer mit Löschwasser bereithalten. Laut den Experten ist der Einsatz von elektrischen Lichterketten eine sinnvolle Alternative zu herkömmlichen Kerzen, um das Brandrisiko zu minimieren.
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