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VERKAUFSSCHLAGER

CBD: Ist das Öl aus Cannabis legal – und was „kann“ es?

CBD
FOTO: Pixabay // Mareefe

Öl aus Cannabis ist derzeit ein echter Verkaufsschlager, und zwar nicht nur in Österreich, sondern international. In den Ohren vieler Menschen klingt das aber illegal. Ist es also erlaubt, das sogenannte CBD zu verwenden und wenn ja, wofür eigentlich?

Viele Menschen versuchen bekanntlich, mit allerlei natürlichen Mitteln ihre Gesundheit zu verbessern oder präventiv Krankheiten zu verhindern. Zum Einsatz kommen dafür beispielsweise homöopathische Globuli, Schüssler Salze oder Nahrungsergänzungsmittel. Wer viel Sport treibt oder wenig Zeit zum Kochen hat, greift vielleicht regelmäßig auf Proteinshakes zurück und andere Personen schwören auf Akupunktur. Die Möglichkeiten sind vielfältig und jeder Mensch hat schlussendlich seine eigenen Überzeugungen, was ihm guttut und was nicht. Rund um das Thema Gesundheit und solche natürlichen Methoden zur Heilung oder Stärkung des Immunsystems gibt es mittlerweile zahlreiche Studien. Selbiges gilt für das Cannabisöl, welches derzeit als „Wundermittel“ oder „Allheilmittel“ einen regelrechten Hype erlebt. Aber was steckt wirklich dahinter und zu welchen Ergebnissen sind die Studien gekommen?

CBD ist ein Bestandteil der Cannabispflanze

Hinter den drei Buchstaben CBD versteckt sich der Begriff Cannabidiol. Es handelt sich dabei um einen Bestandteil der Cannabispflanze, welcher im Gegensatz zum THC (Tetrahydrocannabinol) keine psychoaktive, sprich berauschende Wirkung hat. Es wird häufig in Form von Öl verkauft, kann aber auch als Tablette eingenommen oder in Kosmetik verarbeitet werden. Das CBD hat demnach zahlreiche verschiedene Einsatzmöglichkeiten und erfreut sich momentan in immer mehr Ländern der Welt steigender Beliebtheit. Bei dem Begriff Cannabis werden aber zurecht viele Menschen hellhörig und stellen sich die Frage, ob das CBD beziehungsweise dessen Kauf, Besitz und Konsum in seinen verschiedenen Formen legal sei.

Ja, CBD ist in Österreich legal, aber…

…wie von jeder Regel gibt es auch hier Ausnahmen. Im Gegensatz zum illegalen THC, wird es nämlich nicht aus der Marihuanapflanze gewonnen, welche bis zu 30 Prozent THC enthält, sondern aus der Hanfpflanze. Diese weist in der Regel nur einen Gehalt von 0,3 Prozent THC auf – und genau hier bewegt sich deshalb der legale Richtwert. Sprich CBD in seinen verschiedenen Verarbeitungsformen ist legal, sofern es den Grenzwert von 0,3 Prozent THC nicht überschreitet. Es darf also keine berauschende Wirkung haben und – hier greift eine weitere Ausnahme – auch nicht in Kombination mit Zusatzstoffen wie beispielsweise in einer E-Zigarette konsumiert werden. Die Einnahme in Tablettenform  beziehungsweise als Öl oder die Verarbeitung als Kosmetik ist hingegen zulässig. Allerdings könnte sich das in absehbarer Zeit ändern, denn aktuell wird geprüft, ob das CBD unter das Drogen- und Betäubungsmittelgesetz fällt. Somit würde sich sein jetziger Status als Nahrungsergänzungsmittel ändern und es in Österreich könnte verboten werden. Ob und wann das passiert ist allerdings zum Stand heute noch unsicher.

Cannabisöl ist kein (!) Heilmittel

Auch, wenn die Cannabispflanze bereits seit langer Zeit in der Medizin eine Rolle spielt und in Österreich einige wenige Arzneimittel auf Hanfbasis verschreibungspflichtig zugelassen sind, gilt CBD nicht als Heilmittel und darf dementsprechend auch nicht als solches beworben werden. Die Erwartungen, welche an das angebliche Wundermittel gestellt würden, müssen daher realistisch bleiben. Genau genommen zählt CBD auch nicht als Nahrungsergänzungsmittel, sondern schlichtweg als Zusatzstoff, der noch über keine staatliche Regulierung verfügt und somit auch bislang nur als Aromaprodukt beworben werden darf. Es ist daher wichtig, den Anbieter vorab auf seine Seriosität zu überprüfen und nur qualitativ hochwertiges CBD zu erwerben, welches die THC-Grenzwerte keinesfalls überschreitet. Zudem ist es natürlich wichtig, das Cannabisöl richtig zu verwenden. Seine korrekte Anwendung hängt wiederum vom jeweiligen Zweck ab.

Ein Blick auf aktuelle Studien: Wofür kann CBD eingesetzt werden?

Wie bereits erwähnt, erfreut sich das Cannabisöl vor allem in der Kosmetik großer Beliebtheit. Hier soll es Hautunreinheiten vorbeugen, antibakteriell wirken und bei Hauterkrankungen wie Schuppenflechte helfen. Der Hauptgrund, weshalb es um das CBD aktuell einen solchen Hype gibt, liegt aber vor allem in seiner positiven Wirkung auf die Gesundheit. Es soll demnach bei vielen Krankheiten präventive, lindernde oder sogar heilende Effekte mit sich bringen. Tatsächlich konnten einige der aktuellen Studien solche Effekte nachweisen.

  • Eine positive Wirkung soll die Einnahme von CBD auf Patienten mit Migräne, ADHS, Parkinson, Rheuma, Autismus sowie Fibromyalgie haben. Hier steht allerdings die Bestätigung durch Studien noch aus, welche aktuell in vollem Gange sind.
  • Bewiesen ist hingegen bereits, dass die enthaltenen Cannabinoide Tumorzellen bei Krebserkrankungen im Wachstum hindern und somit deren Ausbreitung einschränken können.
  • Zudem wurde das CBD in den Studien wirksam bei Depressionen eingesetzt. Hier wurde ein Effekt beobachtet, der jenem chemischer Antidepressiva gleicht – wobei das CBD als natürliche Alternative keine Nebenwirkungen mit sich bringt, zumindest zum aktuellen Stand der Forschung.
  • Dass Cannabis zur Schmerztherapie eingesetzt wird, ist eigentlich keine Neuheit. Dennoch ist nun erstmals bewiesen, dass auch das CBD eine lindernde Wirkung bei chronischen Schmerzen entfaltet und somit alternativ zu Opioiden eingesetzt werden kann.
  • Alzheimer-Patienten profitierten im Rahmen der Untersuchungen von der CBD-Einnahme insofern, als dass die degenerativen Prozesse im Gehirn verlangsamt wurden.
  • Und auch bei multipler Sklerose können durch das CBD Symptome wie die Ermüdungserscheinungen, spastischen Lähmungen oder Inkontinenz abgemildert werden.
  • Patienten mit Schizophrenie wiesen bei der Einnahme von Cannabisöl geringere Wahrnehmungsstörungen auf.
  • Bei der Epilepsie waren die Ergebnisse hingegen zweideutig: Hier kam es vor allem auf das Mischungsverhältnis an. Während bei einem „falschen“ THC-Gehalt eine Verschlimmerung der Anfälle beobachtet wurde, konnte bei das CBD bei einem Mischungsverhältnis von 20:1 mit THC die Häufigkeit sowie Stärke der Anfälle stark einschränken.

Nicht nur bei der Epilepsie, sondern in allen Fällen, in welchen eine Grunderkrankung vorliegt, sollten Sie die CBD-Einnahme unbedingt vorab mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen. Wer das CBD hingegen als Nahrungsergänzungsmittel oder in der Kosmetik anwenden möchte, kann sich selbst von dessen Wirkung überzeugen.