Rudolf Anschober blickt kritisch auf seine Pandemie-Fehler zurück, während die Blauen ihn für fehlende Reue rügen. Ein politisches Nachspiel bahnt sich an.
Vor fünf Jahren, am 16. März 2020, entschloss sich die österreichische Regierung zu einem landesweiten Lockdown als Reaktion auf die Corona-Pandemie. Zu diesem Zeitpunkt hatte Rudolf Anschober von den Grünen gerade erst zwei Monate das Amt des Gesundheitsministers inne. In einem aktuellen Interview mit Ö1 blickte Anschober auf diese Phase zurück und übte Selbstkritik. Er hob hervor, dass die unzureichende Vorbereitung auf die Pandemie sein größter Fehler gewesen sei und bemängelte das Fehlen eines Krisenstabs, eines Pandemieplans sowie eines modernen Pandemiegesetzes. Das bestehende Gesetz war seit 1913 unverändert, und es fehlte an Personal und Planstellen.
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Kritik von Schnedlitz
Am vergangenen Samstagnachmittag äußerte sich FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz zu Anschobers Aussagen. Er kritisierte die fehlende Einsicht, ehrliche Reue und Entschuldigung seitens Anschober und sprach von einer fortgesetzten Verhöhnung der Opfer des Corona-Regimes, das unter der Führung der ÖVP eingeführt wurde und dessen Auswirkungen noch immer spürbar seien. Schnedlitz richtete seine Kritik auch an die aktuellen Regierungsspitzen, darunter Stocker, Babler und Meinl-Reisinger, und stellte klar, dass es mit der FPÖ unter Herbert Kickl kein „Schwamm drüber“ bezüglich des Corona-Regimes geben werde.
Er erinnerte an die Lockdown-Zeiten, in denen Kinder und Jugendliche zu Hause bleiben mussten, ältere Menschen isoliert wurden und Familien auseinandergerissen wurden. Er kritisierte zudem, dass Menschen, die die Maßnahmen hinterfragten und friedlich demonstrierten, als Corona-Leugner und Verschwörungstheoretiker verunglimpft wurden. Die geplante und später aufgehobene Impfpflicht bezeichnete Schnedlitz als ‚Sündenfall‘.
Schnedlitz nannte Anschober einen „Polit-Pensionisten“ und verurteilte dessen Versuche, den „Corona-Wahnsinn“ schönzureden. Er betonte, dass Anschober sich nicht von der neuen Regierung unterscheide. Auch wenn im neuen Regierungsprogramm das Wort „Corona“ nicht vorkomme, hätten die Österreicher nicht vergessen, was ihnen die schwarz-rot-grün-pinken Systemparteien angetan hätten.
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