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VIELE KINDER BETROFFEN

Corona-Folgeschäden? 7-Jähriger kämpft um sein Leben

(FOTOS: Facebook/Jessica Jay Walsh)

Der siebenjährige Logan Walsh aus England infizierte sich im November mit dem Coronavirus. Sechs Wochen nach seiner Genesung lag der Bub jedoch auf der Intensivstation.

Zunächst schien es, als hätte der kleine Logan Glück gehabt: Im November infizierten sich der 7-Jährige und seine Mutter mit Covid-19. Doch da beide asymptomatisch blieben, gab es keinen Grund zur Sorge. Doch sechs Wochen später landete der Siebenjährige plötzlich auf der Intensivstation und kämpfte um sein Leben. Die Diagnose: Pädiatrisches multisystemisches inflammatorisches Syndrom. Offenbar hatte der Junge als Spätfolge der Corona-Infektion eine Überreaktion des Immunsystems, das zu einem Multi-Organversagen führen kann. Seine Mutter Jessica Walsh teilte die Geschichte ihres Sohnes jetzt auf Facebook.

Fieber, Übelkeit und Durchfall
Der siebenjährige Logan musste sich plötzlich übergeben und litt unter starkem Fieber. Die Ärzte verbuchten die Symptome zunächst als gewöhnliche Magenprobleme. Doch kurz darauf verschlechterte sich Logans Zustand drastisch: Seine Hände und Füße schwollen stark an, er bekam einen Ausschlag am ganzen Körper.

Nachdem der Bub auch zwölf Stunden lang nicht mehr auf der Toilette war, wurde er am 16. Dezember 2020 ins Spital „Leeds General Infirmary“ gebracht. Dort diagnostizierte ein Spezialist schließlich das „pädiatrisches multisystemische inflammatorische Syndrom“ (PIMS). Das Kind wurde auf die Intensivstation gebracht.

PIMS: Corona-Folgeerkrankung?
Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie wurde die lebensgefährliche Krankheit häufiger bei Kindern zwischen 6 und 16 Jahren beobachtet und scheint – wenn auch noch nicht wissenschaftlich belegt – eine Folgeerkrankung von Covid-19 zu sein.

Inmitten der zweiten Corona-Welle werden immer mehr Fälle bekannt: Gerade erst wurden 60 Erkrankungen in der Schweiz festgestellt. Mehrere der Kinder mussten auf der Intensivstation behandelt werden, bei allen wurden Corona-Antikörper nachgewiesen. In Deutschland sind rund 50 solcher Fälle bekannt. In Österreich kam es bisher zu zwei Erkrankungen. In keinem der Länder gab es einen Todesfall in Zusammenhang mit PIMS.

Mutter warnt: „Nehmt das Coronavirus ernst“
Logan Walsh ist zum Glück mittlerweile über den Berg. Er erhielt eine Steroidbehandlung und durfte das Krankenhaus nach sieben Tagen verlassen. Noch ist er aber nicht geheilt: „Er sitzt auf einem Berg voller Medikamente und hat verschiedene Arzt-Termine in den kommenden Wochen“, so Logans Mutter. Zudem benötige er eine Physiotherapie, um bald wieder gehen zu können.

Jessica Walsh warnt deshalb auf Facebook mit Bildern ihres Sohnes: „Alle reden die ganze Zeit darüber, wie diese Pandemie nur ältere Menschen betrifft und es heißt oft, dass Kinder nicht betroffen sind. Falsch!“ Und weiter: „Es wird lange dauern, bis er sich vollständig erholt hat. Jeder muss diese Pandemie ernst nehmen und sich bewusst sein, zu was für Krankheiten sie führen kann.“

Quellen und Links: