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REPORTAGE

COVID-19-Impfung: tödliches Gift oder rettende Vakzine?

Zwei Dosen des Impfstoffs werden im Abstand von drei bis vier Wochen in den Ober-armmuskel gespritzt. (FOTO: iStock)

Ärzte
Ärzte, die in ihren Ordinationen täglich eine große Zahl an Patienten behandeln, waren nicht bereit, ihre Meinung zu der Impfung öffentlich zu äußern. So, wie sich die einfachen Menschen vor der Impfung fürchten, so fürchten sich die Ärzte zu sagen, was sie wirklich denken. Sie folgen den Richtlinien der Ärztekammer und der Bundesregierung, aber das heißt nicht, dass sie überzeugt sind, dass alles so abläuft, wie es sollte. Die Reaktionen sind auch nach dem Beschluss geteilt, dass alle Ärzte und ihr Ordinationspersonal die Pfizer-Biontech-Impfung erhalten müssen. Glücklicherweise beantwortete Dr. Zorica Mijalković, Ärztin der Allgemeinmedizin aus Wien, unsere Anfrage.

KOSMO: Wir haben das Gespräch mit vielen Ärzten gesucht, aber sie wollten sich nicht öffentlich äußern. Wie erklären Sie sich das?
Dr. Zorica Mijalković:
Die Standpunkte der Ärzte müssen, vor allem wenn, sie öffentlich geäußert werden, gut begründet sein. Eine neue Krankheit war in der Geschichte der menschlichen Zivilisation immer eine große Herausforderung, vor allem zu Beginn, wenn die Erkenntnisse und Erfahrungen über die Ursachen, Übertragungswege und vorbeugende Maßnahmen noch ungenügend waren. Trotz der täglichen Bemühungen, hinreichend engagiert und informiert zu sein und dem Informationsfluss zwischen den fachlichen Erkenntnissen und den Anwendungsmöglichkeiten im Rahmen der Vorschriften, die die zuständigen regionalen und internationalen Institutionen erlassen, zu folgen, ist klar, dass es sehr schwierig ist, den Standpunkt eines durchschnittlichen, klinisch orientierten Arztes zu erläutern. Vielleicht auch darum, weil sich alle mit diesem Problem beschäftigen, mit unterschiedlichen Vorkenntnissen, und weil die medizinischen Fachkräfte sowohl in den Medien als auch in ihrem konkreten Handeln im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen.

Zum Teil spürt man in Fachkreisen ein gewisses Misstrauen, wenn es um die Impfung geht.
Die Pandemie ist eine Ausnahmesituation. Es gibt Gesetzmäßigkeiten, für die die betreffenden medizinischen Institutionen zuständig sind, und wir alle wünschen uns und vertrauen darauf, dass diese Institutionen bemüht sind, die besten Lösungen zu finden. Zur Überwindung der herrschenden Krise kann das Vertrauen aller gesellschaftlichen Gruppen viel beitragen, indem jeder in seinem Bereich sein Bestes gibt, dass man guter Absicht, moralisch und ethisch korrekt handelt und seine persönlichen Interessen nicht über die der gesamten Zivilisation stellt.

Welches sind Ihrer Meinung nach die brennenden Fragen in Bezug auf die Pandemie? Wo liegen die Prioritäten?
Wie lange können wir die harten Maßnahmen dieses Lockdowns noch ertragen? Welche Folgen werden die soziale Isolation, die mentale Erschöpfung, die wirtschaftliche Stagnation für unsere Existenzen haben? Was sind die möglichen Lösungen, um das Gleichgewicht wiederzufinden? Wie kann das medizinische Personal mehr Energie von SARS-CoV-2 ab- und anderen akut und chronisch kranken Patienten zuwenden? Die Prioritäten der gesamten Gesellschaft liegen in intensiven Forschungen auf der Suche nach Medikamenten, die eine Corona-Infektion verhindern, die eingetretenen Erkrankungen heilen, Komplikationen vermeiden und die Schwersterkrankten retten können. Eine Stärkung der Immunabwehr ist wahrscheinlich aktueller denn je. Wir bemühen uns, neue Mittel zur Stärkung der Immunantwort zu finden und alte wiederzubeleben.

Dr. Zorica Mijalković: „Zur Überwindung der herrschenden Krise kann das Vertrauen aller gesellschaftlichen Gruppen viel beitragen.”

Wie stehen Sie zu der Impfung?
Ein Großteil der Menschen hat bereits Erfahrung mit Impfungen im Kampf gegen gefährliche Krankheitserreger sowohl bei Viren als auch bei Bakterien. Impfungen haben geholfen, viele Krankheiten auszurotten und unsere Bevölkerung gesünder zu machen. Heute sind die Fragen, die wir uns alle stellen, ähnlich:– Was sind das für neue Impfstoffe, wie unterscheiden sie sich von den bisherigen Impftypen?– Warum und wie sehr unterscheiden sich die Impfstoffe der unterschiedlichen Länder und Pharmafirmen voneinander? Wie kommt es zu den Preisunterschieden? Was sind die langfristigen Risiken bei der Anwendung der neuen Impfstoffe? Wie lange schützen diese Impfungen?– Unterbricht eine erfolgreich geimpfte Person die Übertragungskette des Virus? – Wie könnten die Reaktionen bei jungen Menschen unter 16 Jahren sein? – Warum sind die Meinungen über die Impfung gegen COVID-19 heute so gespalten? Im Moment gibt es auf viele Fragen noch keine endgültige Antwort, und die Pandemie hat viele Fragen aufgeworfen. Die Antworten müssen wir gemeinsam finden, denn vielleicht haben die Menschen nicht genügend Informationen, vielleicht sind sie aufgrund der allgemeinen Relativierung der Informationen misstrauisch geworden und vielleicht sind die Kompetenzen nicht adäquat verteilt.

Das Wort eines besorgten Arztes
Obwohl eine beträchtliche Anzahl von Ärzten die Impfung unterstützt, gibt es einigte, die eine gegenteilige Ansicht vertreten. Ein Arzt, der anonym bleiben wollte, äußerte gegenüber KOSMO äußerte seine Meinung über den Impfstoff und möglichen Folgen.

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Vera Marjnaovic
Meine Berufung zur Journalistin entdeckte ich bereits als Sechzehnjährige während meiner Gymnasialzeit in Montenegro. Diesem Berufszweig bin ich seither treu geblieben. Nach meiner Ankunft in Wien widmete ich mich der Arbeit mit Mitgliedern der BKS-Gemeinschaft, wodurch ich tiefgreifende Einblicke in die Lebensgeschichten und sowohl die Triumphe als auch die Herausforderungen verschiedener Generationen gewann. Diese vielfältige Palette an Persönlichkeiten prägte meinen journalistischen Weg und festigte mein Engagement für soziale Themen.