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INTERVIEW

Dejan Ljubičić: “Ich habe eine Chance verdient!”

Die Saison hat mit der Vertragsunterzeichnung bei Rapid für dich eigentlich sehr gut angefangen. In den Spielen hast du auch bewiesen, dass du deinen Platz in der ersten Mannschaft verdient hast…
Ja, der Trainer hat mir im Spiel gegen den LASK die Chance gegeben, zu zeigen, dass ich das Herz, den Willen und den Mut habe, auch vor der phänomenalen Kulisse der Allianz-Arena zu spielen. Alle haben sich gefragt, wie ich mit diesem Druck umgehen werde, aber ich wusste: jetzt oder nie. Die Bundesliga war schon lange mein Traum und den habe ich mir jetzt erfüllt.

Dennoch wundert es nicht, dass dich Rapid in die erste Mannschaft aufgenommen hat, denn sie wollten dich um jeden Preis aus Wiener Neustadt zurückholen, wohin sie dich im letzten Jahr verliehen hatten.
Ja, am Anfang der Saison haben sie meine Spiele bei Wiener Neustadt beobachtet. Sieben Spiele, von denen wir kein einziges verloren haben, und ich habe konstant gespielt. Da hat mich der Geschäftsführer des Clubs, Fredy Bickel, angerufen. Er sagte, dass Rapid in der Krise sei, dass Wöber weggehen würde, dass Rapid mich brauchte, und der Trainer Goran Đuričin hat mir gegen den LASK sofort die Chance gegeben zu spielen.

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Mit wem verstehst du dich im Team am besten?
Ich verstehe mich mit allen gut, aber Steffen Hoffmann ist für mich wie ein zweiter Vater und mit Schwab bin ich ebenfalls gerne zusammen.

Das Ziel des Clubs ist es, die Meisterschaft unter den ersten Drei abzuschließen. Wie ist dein Ziel?
Natürlich möchte ich gerne mit Rapid Meister werden, das ist mein großer Wunsch. Die Chance besteht noch, auch wenn wir um 10 Punkte hinten sind. Wenn wir gut spielen, ist alles möglich.

Du wurdest beim Konzert des Wiener Rappers Raf Camora gesehen. Welche Musik hörst du sonst so?
Ich höre auch Bushido und viel deutschen Rap, aber ich mag auch Turbo-Folk-Musik. Šaban ist der Größte. (lacht)

Der kleine Bruder Robert als Hoffnung für St. Pölten…
Die Ljubičićs sind eine echte Fußballerfamilie. „Der weibliche Teil der Familie leidet während des Mittagessens oft, denn es geht ihnen auf die Nerven, dass wir nur ein Hauptthema haben“, scherzt Dejan Ljubičić. Vater Zoran, der seinerzeit bei St. Pölten gespielt hat und noch immer hobbymäßig kickt, hat seine Söhne schon von Kindesbeinen an trainiert. „Robert ist ein offensiver und Dejan ein defensiver Mittelfeldspieler. Das ist der wichtigste Unterschied, aber sonst sind sie als Spielertypen sehr ähnlich. Beide haben eine fantastische Balltiefe und einen hervorragenden Überblick über das Spiel, das war schon erkennbar, als sie noch klein waren“, erzählt uns Vater Zoran über seine Söhne.

FOTO: Diva Shukoor

Während der ältere Bruder Dejan seinen Weg bereits gemacht hat und das Rapid-Trikot trägt, spielt der um zwei Jahre jüngere Bruder Robert derzeit für St. Pölten II. Vom Talent dieses Burschen zeugt die Tatsache, dass bereits der deutsche Club Hannover 96 an ihm Interesse gezeigt hat.

Und die Chancen, dass er in der kommenden Saison im ersten Team des niederösterreichischen Bundesligisten spielt, sind auch gut. „Ich muss meine Durchschlagskraft in Zweikämpfen noch ein bisschen verbessern. Aber ich hoffe, dass sich mein Traum in diesem Jahr erfüllt. Die Verhandlungen haben bereits begonnen“, sagt der jüngere Bruder Robert.