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Deutschland legalisiert Cannabis: Zieht Österreich jetzt mit?

(FOTO: iStockphoto)

ÖVP, SPÖ und FPÖ sind strikt gegen eine Legaliserung von Cannabis. Nur die Neos wollen eine Legalisierung. Das sagt Gesundheitminister Wolfgang Mückstein.

Medizinische Zwecke und Genuss:
Die deutsche Parteien SPD, Grünen und FDP wollen in ganz Deutschland Cannabis legalisieren. „Wir führen die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften ein“, heißt es im Koalitionsvertrag. Deren Ziel ist es die Weitergabe verunreinigter Substanzen zu verhindern, die Qualität zu kontrollieren, sowie den Jugendschutz zu gewährleisten.

In Österreich sind die Neos und die Grünen in der Drogenpolitik liberaler und traten bereits für eine Entkriminalisierung und Liberalisierung ein. FPÖ hingegen lehnte dies ab, da sie Cannabis als Einstiegsdroge sehen. Dagegen waren aber auch immer ÖVP, sowie SPÖ. „Aus gesundheitspolitischen Gründen halten wir eine völlige Liberalisierung des privaten Konsums von Cannabis nicht für zielführend“, erklärt Gesundheitssprecher Philip Kucher.

Was spricht für eine Legalisierung?
Gerald Loacker, Neos-Gesundheitssprecher fordert seit Jahren eine Legalisierung: „Wir fordern eine Legalisierung vor allem wegen der Qualitäts- und der Alterskontrolle.“ Die Konsumenten wüssten dann auch, was sie bekommen – der THC-Gehalt ist angegeben. Dealer hingegen haben das Ziel einen Kunden zu „hartem Zeug“ zu bringen: „Weil auch Dealer wie Unternehmer denken und das verkaufen wollen, wo der Deckungsbeitrag am höchsten ist – das ist bei härteren Drogen der Fall.“

In Deutschland drüfte dies eine wichtige Rolle gespielt haben. „Immer häufiger wird dem illegal verkauften Straßencannabis neuartiges Heroin beigemischt, das sich rauchen lässt. Damit werden Cannabiskonsumenten schnell in eine Heroinabhängigkeit getrieben.“, sagt SPD-Gesundheitsexperte, Karl Lauterbach. Früher habe er eine Legalisierung abgelehnt, nun kam es zum Sinneswandel.

Klares Nein in Österreich?
ÖVP und FPÖ bleiben trotzdem bei ihrem „Nein“ zu einer Legalisierung. „Ich habe hier einen klaren Zugang, nämlich den als Arzt: Ich habe in meiner beruflichen Tätigkeit dort, wo es medizinisch sinnvoll war, manchmal auch Dronabinol (medizinisches Cannabisderivat, Anm.) verschrieben und damit gute Behandlungsergebnisse erzielt. Die Frage einer generellen Cannabislegalisierung in Österreich stellt sich derzeit aber nicht.“, erklärt Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein.

Quelle: Standard-Artikel