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Đorđe Balašević: „Wir leben in einem Land in dem ein Mann erschossen wird, weil er anders denkt“

Đorđe Balašević ging in Novi Sad auf die aktuellen Eregnisse am Balkan ein. (Foto: zVg.)

Bei einem Konzert in seiner Heimatstadt, Novi Sad, hat der 64-Jährige Đorđe Balašević Stellung genommen zu den jüngsten Vorfällen in seiner Heimat.

Er zählt zu den berühmtesten und erfolgreichsten serbischen Liedermacher im ehemaligen Jugoslawien. Balaševićs Liedtexte reichen von Liebesliedern über humoristische bis hin zu politischen Inhalten. Insbesondere seine politischen Texte wirbeln immer wieder viel Staub auf.

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Am 15. Jänner wurde der serbische Politiker vor seinem Parteibüro in Kosovska Mitrovica aus dem Hinterhalt ermordet. Die Behörden veröffentlichten erstmals neue Informationen.

 

Während er mit dem Song „Računajte na nas“ (Rechnet mit uns, aus dem Jahr 1987) zum Engagement innerhalb des von ihm befürworteten Jugosalwien aufrief, warnte er mit seinem Lied aus dem Jahr 1987 „Samo da rata nebude“ (Nur dass es keinen Krieg gibt) vor dem Zusammenbruch des Staatenbündnisses.

Sowohl in den Textzeilen als auch in Interviews nahm sich Balašević nie mit der Kritik gegen Nationalisten in allen jugoslawischen Teilrepubliken zurück. Morddrohungen und öffentliche Beleidigungen musste Balašević einstecken.

Bei seinem Konzert am 19. Jänner in Novi Sad wandte sich der Sänger seinem Publikum zum aktuellen Ereignis in seiner Heimat zu. Er nahm Stellung zum Mord des Anführers der Kosovo-Serben Oliver Ivanovic.

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Die bosnischen Sicherheitskräfte haben angekündigt Ermittlungen gegen eine nationalistische Gruppe aufzunehmen.

 

„Wir müssen zugeben, dass wir in einem Land leben, wo ein Mann mit fünf Kugeln getötet wurde, weil er anders denkt. Dies ist kein Moment, um der Familie Beileid auszusprechen, sondern der Moment, um uns allen Beileid auszusprechen, weil wir immer noch in so einem Land leben“, sagte Balašević.

Seine Rede wurde mit Applaus untermauert. Einige Tränen fielen, sowohl beim Sänger als auch beim Publikum.

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