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Schutzmaßnahmen

Drei Betonwannen sollen Wiens Innenstadt vor Terror schützen – Kosten unbekannt

(FOTO: iStock/FotoGablitz)
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Die Wiener Innenstadt ist um eine Attraktion reicher, allerdings eine, die auf den ersten Blick eher für Stirnrunzeln sorgt. Drei massive Betonwannen zieren nun die Bognergasse und sorgen für reichlich Gesprächsstoff. Diese eigenwillige Maßnahme entstand aus dem Wunsch eines Lokals und eines Hotels, ihre Außenbereiche zu schützen. Ursprünglich waren versenkbare Poller vorgesehen, doch die Behörden winkten ab.

Peter Friese, Betreiber des Lokals „Zum Schwarzen Kameel“, der die Initiative ergriff, erläutert die Beweggründe: „Das war die einzige Straße in Wien, wo du von der Freyung Schwung holst – und dann kannst du da mit 100, 120 Stundenkilometern durchwetzen. Da will keiner darüber nachdenken.“ Die Idee, versenkbare Poller zu installieren, wie sie etwa vor dem Bundeskanzleramt zu finden sind, wurde jedoch verworfen. „Das ist nicht gegangen, weil es die Hauptroute der Feuerwehr ist“, erklärt Friese.

Ellipsen für Slalom

Die nun platzierten Betonwannen, auch „Ellipsen“ genannt, sollen die Zufahrt nur im Slalom ermöglichen. Die MA 28 (Straßenverwaltung und Straßenbau) sieht darin „Teil eines übergeordneten Sicherheitskonzepts für die Innere Stadt, das in Zusammenarbeit von Polizei, Stadt, privaten Unternehmen und auf Empfehlung des Rechnungshofs erstellt wurde.

Design der Betontröge

Die Form und das Design der Betontröge entsprechen laut MA 28 weiteren Begrünungselementen in der Inneren Stadt, etwa dem Neuen Markt und den Tuchlauben. „Die Tröge werden im Sinne der Klimaresilienz begrünt und zur besseren Kühlung der Bognergasse genutzt“, so die Behörde.

Finanzierung

Die Finanzierung der Betontröge übernahmen das Lokal „Zum Schwarzen Kameel“ und das benachbarte Hotel. Genauere Angaben zu den Kosten wurden jedoch nicht gemacht. Peter Friese gesteht ein: „Momentan ist es sehr grauslig, es ist nicht hübsch.“

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Die Tröge wurden vorerst befüllt, um sie besser reinigen zu können und um zu verhindern, dass sie über Weihnachten zum Abfalleimer werden. Doch Friese gibt sich zuversichtlich: „Ich glaube, es wird ganz hübsch und man wird sich daran gewöhnen.“

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.