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VORSICHT

Ehepaar kam wegen Arbeit nach Österreich und erlebte hollywoodreifen Betrug

Ein älteres Ehepaar
FOTO: (iStock/Wavebreakmedia)

Ein älteres Ehepaar aus Serbien ist nach Österreich gefahren, um ein paar Euro zu verdienen, während es auf ihre Rente wartet.

Für das Medium Blic offenbarte das Paar seine Erfahrung, die nicht sehr gut lief, aber es ist eine Lehre fürs Leben. Deshalb appellieren die Senioren an alle, dass wenn sie im Ausland arbeiten wollen, alles gut überprüfen und nur nach Empfehlung gehen, und natürlich soll man vor allem die Augen gut öffnen.

Die Gesprächspartnerin von Blic fand den Job in sozialen Netzwerken und nahm so Kontakt mit dem Manager auf. Es handelte sich um eine Firma, die sich mit der Reinigung von Gebäuden beschäftigt, und die Inhaberin ist eine Frau serbischer Herkunft, was diesen Leuten die Kommunikation erleichterte, aber auch Sicherheit vermittelte, die sich am Ende als absolut sinnlos herausstellte.

Alles passierte vor einem Monat, als das Ehepaar in eine Kleinstadt 300 Kilometer von Wien entfernt fuhr, in der Hoffnung, dass alles so sein würde, wie sie es mit dem Manager vereinbart hatten.

„Obwohl wir viele Jahre gearbeitet haben, sind wir derzeit arbeitslos, also haben wir uns entschieden, einen Job zu suchen, solange wir auf die Rente warten. Ich habe im Internet nach Anzeigen gesucht, wie Reinigung, Küchenhilfe oder ähnliches. Da bin ich auf eine Anzeige „Personen für Arbeit im Ausland gesucht“ gestoßen. Ich habe eine Nachricht geschrieben und ein Mann aus Ex-Jugoslawien hat geantwortet. Er erklärte, dass ein Gebäude gereinigt werden muss. In Anbetracht dessen, dass ich digital affin bin, habe ich alles über das Unternehmen und diese Einrichtung gegoogelt und gesehen, dass sie existieren. Nach einem fairen Angebot, das auch eine Unterkunft beinhaltete, entschieden mein Mann und ich, ins Auto zu steigen und dort zunächst drei Monate zu verbringen“, begann die Blic-Gesprächspartnerin die Geschichte.

Nach all den Überprüfungen und Bestätigungen entschieden sie sich zu gehen. Es war ein nebliger Morgen, sie schafften es kaum durch Belgrad, dann nach Zagreb und später nach Ljubljana, wo sie beschlossen, die Nacht zu verbringen und am nächsten Tag ihre Reise fortzusetzen.

„Auf diesem Weg hat uns Gott beschützt, weil wir nur guten Menschen begegnet sind. In Kroatien, Slowenien und Österreich haben uns alle geholfen, in diese Stadt zu kommen, die etwa 300 Kilometer von Wien entfernt liegt. Ich ahnte, dass etwas nicht stimmte, als die zukünftigen „Arbeitgeber“ ein Problem damit hatten, dass wir mit unserem eigenen Auto anreisten. Ich sagte, dass es für uns einfacher sei und erklärte mir selbst, dass es sie vielleicht stören könnte, weil wir serbische Kennzeichen haben und damit Aufmerksamkeit in der kleinen Stadt an sich ziehen würden. Dann sagten sie mir, ich solle das Telefon auf das 3G-Netz umstellen, was ich auch tat. Später wurde mir klar, dass ich damit kein Roaming nutzen konnte, also habe ich es irgendwie später eingerichtet. Aus dieser Perspektive deutete eine Reihe von Situationen darauf hin, dass etwas nicht stimmte, aber ich überzeugte mich selbst, dass wenn wir schon da sind, nicht aufgeben sollten“, fuhr die Interviewpartnerin fort.

Als sie schließlich das vereinbarte Ziel erreichten, folgte eine kalte Dusche. Sie riefen den Manager an, der nicht am vereinbarten Ort auf sie wartete. Stattdessen reagierte er sehr heftig auf den Anruf und sagte, sie sollten dort warten, bis er kommt. Er ging danach nicht mehr ans Telefon.

„Wir wussten nicht, was wir als nächstes tun sollten, denn es stellte sich heraus, dass wir von diesem vereinbarten Ort noch 80 Kilometer zum Arbeitsort weiterfahren mussten, was wir auch taten. Er antwortete nicht, aber irgendwann meldete sich seine Frau, die anfing zu schreien, weil wir gegangen sind und sagte immer wieder, dass wir auf sie warten sollten. Ich dachte mir, worauf sollen wir warten, wenn keiner da ist. Wir wollten sogar nach Wien zu ihnen fahren, aber sie hat nur geschrien. Trotz aller Schwierigkeiten mit der Ankunft machten wir uns auf die Suche nach ihnen. An einer der Tankstellen trafen wir einen jungen Mann und er half uns. Wir können die Sprache nicht sehr gut, aber irgendwie haben wir es geschafft, zu erklären, wohin wir fahren wollen. Wir zeigten ihm ein Bild von dem Gebäude, das wir reinigen sollten. Wir haben abgemacht, dass wir ihm folgen werden. Wir dachten, wir würden nur noch 8 Kilometer fahren, aber wir fuhren sogar noch 80 Kilometer weiter. Wir wollten in eine Stadt, sind aber am Ende in eine andere gefahren, ohne es zu wissen“, sagte die Gesprächspartnerin.

Als der junge Mann von der Tankstelle sie endlich zum Objekt brachte, wo sie arbeiten sollten, riefen sie den Manager an, um ihm mitzuteilen, dass sie angekommen seien. Doch wieder meldete sich seine Frau, die diese Reinigungs- und Wartungsfirma besitzt.

„Warum sind Sie allein gekommen, warum haben Sie nicht gewartet!? Sie haben uns jetzt ein Problem gemacht. Sie sind ja nicht dumm?!“, schrie die Frau am Telefon, wie die Gesprächspartnerin berichtete und setzte fort: „Ich habe sie gefragt, was das Problem sei, und mich gefragt, was das bedeutet, dass „wir nicht dumm sind.“

Die Frau erklärte weiter: „Alles deutete darauf hin, dass etwas nicht stimmte. Es war uns jetzt definitiv klar, dass hinter allem irgendwelche dunklen Geschäfte und Betrug steckten. Wahrscheinlich betreiben sie Schwarzarbeit oder etwas Schlimmeres. Ich weiß nicht, warum sonst so ein Skandal entstanden wäre, als wir zu dem Objekt kamen, das wir laut der Vereinbarung reinigen sollten“, sagte die Interviewte.

Schockiert von der Unehrlichkeit dieser Personen, beschloss die betrogene Dame, mit den Medien über alles zu sprechen, damit nicht jemand anderes auf die Geschichte hereinfällt.

„Wenn du in einem fremden Land bist, kennst du die Sprache nicht und denkst, du hast es nur mit ehrlichen Menschen zu tun. Es ist sehr bitter, wenn man merkt, dass man betrogen wurde. Am Ende ging es gut aus. Wir sind mit dem Auto nach Hause gefahren. Doch alles hat seinen eigenen Preis. Unser Fehlschritt kostete uns den letzten Cent für die Fahrt nach Österreich und zurück, etwas Zeit und Nerven. Es soll für alle eine Lehre sein. Prüfen Sie also vor jedem Umzug ins Ausland genau, mit wem Sie es zu tun haben. Wenn Sie die gleiche Sprache sprechen, bedeutet das nicht, dass Sie nicht betrogen werden“, schloss die Blic-Gesprächspartnerin.