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Polen zieht Grenze: Keine Energydrinks für Minderjährige!

ENERGYDRINK
(FOTO: iStock)

Polen hat den Verkauf von Energydrinks an Minderjährige verboten und damit ein starkes Signal für den Jugendschutz gesetzt. Das neue Gesetz, das seit dem 1. Jänner 2024 in Kraft ist, reagiert auf die zunehmenden gesundheitlichen Bedenken in Bezug auf den Konsum dieser Getränke durch Kinder und Jugendliche.

Energydrinks sind Getränke, die eine besondere Kombination aus Inhaltsstoffen wie Koffein, Taurin, Vitaminen und anderen Stoffen enthalten, die einen anregenden Effekt haben. Sie wirken aufputschend und helfen uns, uns wach und energiegeladen zu fühlen. In Österreich sind diese Getränke für jedermann erhältlich, doch in Polen hat sich das seit Anfang des Jahres geändert.

Seit dem 1. Jänner 2024 ist der Verkauf von Energydrinks an Personen unter 18 Jahren in Polen verboten. Dies betrifft auch den Verkauf in Schulen, anderen Bildungseinrichtungen und Verkaufsautomaten. Hersteller und Importeure sind zudem verpflichtet, auf der Verpackung deutlich lesbare und haltbare Informationen mit der Aufschrift „Energydrink“ anzubringen.

Gesundheitsrisiken im Fokus

Die Reglementierung ist eine Reaktion auf potenzielle Gesundheitsschäden, die durch den unbedachten Konsum dieser Getränke entstehen können. Agnieszka Zachurzok, Assistenzprofessorin an der Abteilung für Kinderheilkunde der Medizinischen Universität Schlesien, erklärt: „Vor 20 Jahren gab es hier nur eine Art von Energydrink zu kaufen, in einer kleinen 250-ml-Dose. Er war teuer und nur an wenigen Orten erhältlich. Jetzt gibt es in den Geschäften überall Regale voller verschiedener Energydrinks in unterschiedlichen Größen, mit unterschiedlichem Geschmack und unterschiedlichem Inhalt. Sie enthalten zu viel Zucker, Koffein und Taurin, und Kinder konsumieren sehr viele dieser Getränke, ohne zu wissen, was sie enthalten.“

Die neue Regelung wird von Ärzten in Polen begrüßt. Prof. Piotr Galecki, Nationaler Berater für Psychiatrie und Facharzt für Psychiatrie an der Medizinischen Universität in Lodz, betont: „Kollegen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, haben viele Patienten, die Probleme mit dem Missbrauch von Energydrinks haben. Es handelt sich um ein komplexes Problem, das viele [andere] Probleme in der Adoleszenz begünstigt. Jede physiologische Überstimulation während der Persönlichkeitsentwicklung kann unvorhersehbare Auswirkungen haben.“

Polen ist nicht das erste Land, das den Zugang zu Energydrinks reglementiert. Bereits vor einigen Jahren haben die EU-Mitgliedsstaaten Lettland und Litauen eine Altersgrenze von 18 Jahren für die umstrittenen Getränke eingeführt.

Aufklärung als Schlüssel zur Prävention

Katarzyna Zylka, Forscherin am Gdansk College of Health, unterstreicht die Bedeutung der Aufklärung: „Was wir bei unseren Untersuchungen herausgefunden haben, ist, dass Jugendliche nicht an den langfristigen Auswirkungen einer schlechten Ernährung interessiert sind, zum Beispiel an der Entwicklung von Typ-2-Diabetes und so weiter. Wir sollten uns also darauf konzentrieren, sie über andere potenzielle Auswirkungen aufzuklären – zum Beispiel Hautprobleme wie Akne oder Fettleibigkeit aufgrund des hohen Konsums von zugesetztem Zucker in Energydrinks -, da diese mit ihrem Aussehen zusammenhängen, was in der Pubertät sehr wichtig ist.“