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Dreifachmord

Explosionen und Schüsse in Bad Vöslau: Drei Männer tot

(FOTO: iStock/microgen)
(FOTO: iStock/microgen)

Ein friedlicher Samstagnachmittag in Bad Vöslau, wurde durch Schussgeräusche und Explosionen jäh unterbrochen. Die Quelle des Lärms war eine private Wohnung, in der sich drei Antiquitätenhändler zu einem Treffen versammelt hatten. Die Folge: Drei Todesopfer, ein Feuer und unzählige Fragen, die noch auf Antworten warten.

Die Feuerwehr, die rasch am Ort des Geschehens eintraf, fand die Wohnung in Flammen vor. Im Inneren entdeckten sie die Leichen der drei Männer, die allesamt Schussverletzungen aufwiesen. Die Identifikation der Toten ergab, dass es sich um Antiquitätenhändler handelte. Einer von ihnen war der Wohnungseigentümer, ein 77-jähriger Mann, der aufgrund einer schweren Krankheit auf ein Sauerstoffgerät angewiesen war. Die beiden anderen Opfer, 63 und 67 Jahre alt, waren ebenfalls in der Antiquitätenbranche tätig.

Brandstiftung

Der 77-jährige Eigentümer der Wohnung soll außerdem im Besitz einer Waffenbesitzkarte gewesen sein und legal drei Schusswaffen besessen haben. Darunter befanden sich eine Schrotflinte, ein Revolver und eine Glock. Die Schrotflinte und der Revolver wurden in der Nähe der Leichen entdeckt. Die Glock hingegen war sicher im Tresor verstaut. Die Toten wiesen Schussverletzungen im Kopf- und Oberkörperbereich auf.

Die Ermittlungen ergaben, dass das Feuer nicht zufällig entstanden war. An drei Stellen in der Wohnung wurden Spuren von Benzin gefunden, das offenbar absichtlich verschüttet und entzündet worden war.

Vierter Täter?

Die Wohnung war von innen verschlossen. Doch der 77-Jährige verfügte über ein moderneres Schloss mit Doppelzylinder, wie der leitende Ermittler Stefan Pfandler vom LKA NÖ betont: „Somit könnte der Schlüssel innen gesteckt sein und dennoch von außen zugesperrt worden sein.“ Dadurch bleibt auch die Möglichkeit einer vierten Täter-Variante bestehen. Theoretisch könnten ein oder mehrere Täter die drei Händler entweder im Auftrag oder spontan getötet und anschließend den Tatort entsprechend manipuliert haben. Die Tatsache, dass das Feuer an drei verschiedenen Stellen der Wohnung gelegt wurde, unterstützt diese Überlegung.

Die derzeit wahrscheinlichste Hypothese ist jedoch, dass der 77-Jährige die beiden Männer erschossen hat und sich dann selbst das Leben genommen hat. Warum er dazwischen noch Feuer gelegt und welche Motive er gehabt haben könnte, bleibt jedoch unklar. Ob das Geschäft dabei eine Rolle spielte, liegt zwar nahe, ist jedoch noch nicht abschließend geklärt.

Die Polizei ist nun bemüht, im Freundes- und Bekanntenkreis der Opfer mögliche Motive für die Tat zu ermitteln. Bislang ist jedoch unklar, warum sich die drei Antiquitätenhändler in der Wohnung trafen und ob es zwischen ihnen Streitigkeiten gab, die zu der Tat geführt haben könnten.

Die Obduktion der Leichen soll weitere Aufschlüsse darüber geben, wer die tödlichen Schüsse abgegeben hat und wer das Feuer gelegt hat. Bis dahin bleibt das Motiv hinter der grausamen Tat im beschaulichen Bad Vöslau ein Rätsel.