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ALLTAG AUF DER MILAK

Facettenreich & spannend: der Alltag auf der MILAK

(FOTO: Amel Topčagić)

Im Herbst begannen 88 Fähnriche ihre Ausbildung zum Offizier auf der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt. KOSMO verbrachte einen ganzen Tag mit den Studienanfängern und sah sich an, wie der Studienalltag auf der MilAk abläuft.

Der Hahn kräht früh an der MilAk. Bereits um sechs Uhr morgens ist Tagwache. Nach der morgendlichen Körperpflege und dem Frühstück geht es zur Standeskontrolle. Das bedeutet, dass die Anwesenheit überprüft wird, da nicht alle auch in der Akademie schlafen. „Im Rahmen der Standeskontrolle bekommen die Fähnriche alle wichtigen Informationen für den bevorstehenden Tag”, erklärte uns Oberst Thomas Lampersberger.

Der nächste Punkt auf der Tagesordnung ist Sport, wobei hier zwischen Individualsport und geleitetem Sport gewählt werden kann. Des Weiteren kann man sich der Ausbildung zum Lehrwart unterziehen, die die Absolventen befähigt, Trainingspläne zu erstellen bzw. -einheiten zu leiten.

BACHELOR: Die Truppenoffiziersausbildung ist eine Kombination aus Lehrgang, Fachhochschul- und Bakkalaureatsstudiengang.

„Zu dieser Ausbildung gehört selbstverständlich auch einiges an Theorie. Man muss sich die unterschiedlichen Methoden des Aufbaus einer Sporteinheit sowie die Trainingslehre aneignen und über die Anatomie des menschlichen Körpers Bescheid wissen”, fügte Oberst Lampersberger hinzu. Kurz vor zehn Uhr beginnt die erste Unterrichtseinheit in einem der Hörsäle. Gelehrt wird alles zu Karten- und Geländekunde, Taktik, Pädagogik und vieles mehr. Gegen zwölf Uhr ist dann auch die erste Hälfte eines normalen Tages auf der MilAk geschafft.

(FOTO: Amel Topčagić)

Beim gemeinsamen Mittagessen, das übrigens jeden Tag frisch zubereitet wird, haben wir die Fähnriche Hinterholzer und Hilber kennengelernt, die Interessantes über die ersten Wochen ihrer Ausbildung zu berichten wussten. „Die Anfangsphase war sehr turbulent – mit Fallschirmspringen, Ausmusterungen und dergleichen. Seit drei Wochen befinden wir uns im Studienbetrieb. Viel Theorie, viel Lehrsaal – aber so langsam sind wir gut hinein- und angekommen.” Der dichte Zeitplan stört die beiden Fähnriche nicht: „Viel Freizeit haben wir jetzt nicht, aber das ist in Ordnung, da wir gerne beim Militär sind. Außerdem sind wir auf einer FH. Da ist es klar, dass es einen klar strukturierten Lehrplan gibt.”

Viel Zeit zum Quatschen blieb jedoch nicht, da es kurz nach dem Essen bereits wieder in den Hörsaal ging. Die zweite Tageshälfte wird nicht immer in der Militärakademie verbracht, oftmals finden auch Ausbildungen im Freien statt. Den wohlverdienten Feierabend danach genießen sie unterschiedlich: Während einige nach Hause fahren, bleiben andere wiederum auf der MilAk, um dort gemeinsam zu lernen, den Tag Revue passieren zu lassen oder einfach, um die Kameradschaft zu stärken. In einem sind sich alle Anwärter einig: spannende und neue Erlebnisse gibt es während der Ausbildung zuhauf, denn der Semesterplan des Studiums ist nicht nur thematisch vielseitig, sondern bietet auch tägliche Herausforderungen für Körper und Geist.

Während der Ausbildung lernt man nicht nur neue Kollegen, sondern Freunde fürs Leben kennen. (FOTO: Amel Topčagić)