Die Urlaubssaison lockt nicht nur Reisende, sondern auch Betrüger an. Auf Booking.com häufen sich raffinierte Maschen, die es auf Kreditkartendaten und Überweisungen abgesehen haben.
Mit steigenden Temperaturen und dem nahenden Urlaubsbeginn verzeichnet die Buchungsplattform Booking.com einen deutlichen Anstieg der Reservierungen. Die Plattform ist für viele Österreicher die erste Wahl bei der Reiseplanung. Doch genau diese Popularität macht sie auch zum Ziel für Betrüger, die mit verschiedenen Methoden versuchen, arglose Nutzer zu täuschen.
Als einer der global führenden Anbieter für Unterkunftsbuchungen verzeichnet Booking.com täglich Millionen von Reservierungen für Hotels, Apartments und Ferienwohnungen. Diese enorme Nutzerbasis macht die Plattform für Kriminelle besonders interessant, die es auf sensible persönliche Informationen und Zahlungsdaten abgesehen haben.
Gängige Betrugsmaschen
Ein verbreitetes Betrugsszenario beginnt mit der Aufforderung, eine bereits getätigte Buchung erneut zu bestätigen. Die Täter nutzen dabei Vorwände wie angebliche Systemfehler oder neue Sicherheitsanforderungen. In der Folge erhalten Nutzer einen Link zu einer täuschend echt wirkenden, aber gefälschten Website, auf der sie zur vermeintlichen Identitätsüberprüfung ihre Kreditkartendaten eingeben sollen.
Besonders tückisch ist, dass solche betrügerischen Nachrichten nicht nur über E-Mail oder SMS, sondern mittlerweile auch direkt im Booking.com-Chat auftauchen können. Bei derartigen Aufforderungen ist es ratsam, stets direkten Kontakt mit der Unterkunft über die offizielle App oder Website aufzunehmen.
In der Hauptreisezeit locken auf Booking.com oft außergewöhnlich preiswerte Angebote, die auf den ersten Blick attraktiv erscheinen. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Betrüger kreieren gefälschte Anzeigen mit Bildmaterial von existierenden Hotels. Nach einer Buchungsanfrage erfolgt eine Weiterleitung auf externe Kommunikationskanäle wie WhatsApp oder an eine E-Mail-Adresse.
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Dort wird dann zur angeblichen Buchungsbestätigung eine Überweisung auf ein Konto im Ausland gefordert. Eine weitere Betrugsmasche umfasst betrügerische Telefonanrufe. Hierbei erstellen Kriminelle Kopien der offiziellen Booking.com-Webseite und platzieren dort falsche Kundendienst-Telefonnummern.
Wer diese Nummern anruft, erreicht keinen echten Mitarbeiter, sondern Betrüger, die vorgeben, bei Problemen zu helfen.
Aktuelle Zahlen und Sicherheitsmaßnahmen
Die Dimension des Problems wird durch aktuelle Zahlen deutlich: Das Bundeskriminalamt verzeichnete allein zwischen Januar und März 2025 über 530 Fälle von Booking.com-Betrug in Österreich. Der durchschnittliche Schaden beläuft sich dabei auf etwa 700 Euro pro Opfer. Besonders in Wien und der Steiermark häufen sich die Meldungen betroffener Urlauber.
Als Reaktion auf die zunehmenden Betrugsfälle hat Booking.com inzwischen ein spezielles Sicherheitsupdate für seine App implementiert. Dieses System soll verdächtige Kommunikationsmuster automatisch erkennen und Nutzer bei ungewöhnlichen Zahlungsaufforderungen warnen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Chat-Funktion, die Cyberkriminelle verstärkt nutzen, um direkten Kontakt zu potenziellen Opfern herzustellen.
Schutz und Maßnahmen
Sollten Sie Opfer eines solchen Betrugs geworden sein, ist schnelles Handeln entscheidend. Setzen Sie sich umgehend mit Ihrer Bank oder Ihrem Kreditkartenanbieter in Verbindung, um mögliche Zahlungen zu blockieren. Falls Sie eine Fernwartungssoftware wie AnyDesk oder Zoho installiert haben, entfernen Sie diese sofort und überprüfen Sie Ihr Gerät auf Schadsoftware.
Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei und stellen Sie alle relevanten Unterlagen wie Chatverlauf, E-Mail-Korrespondenz und Zahlungsbelege zur Verfügung. Informieren Sie auch den offiziellen Kundendienst von Booking.com über den Vorfall, um die Betrüger zu melden und eine Lösung zu finden.
Reagieren Sie niemals auf verdächtige Nachrichten: Vermeiden Sie es, auf Links in E-Mails oder Nachrichten zu klicken, die persönliche Informationen anfordern. Führen Sie Buchungen ausschließlich über die offizielle Plattform durch: Leisten Sie keine Zahlungen außerhalb des offiziellen Buchungssystems und prüfen Sie Bewertungen gründlich.
Kontrollieren Sie die URL: Stellen Sie sicher, dass Sie sich tatsächlich auf der authentischen Booking.com-Webseite befinden und achten Sie auf die korrekte Schreibweise der Domain. Gewähren Sie keinen Fernzugriff: Installieren Sie keine Software und erlauben Sie keinen Fernzugriff auf Ihr Gerät, wenn vermeintliche Support-Mitarbeiter dies vorschlagen.
Melden Sie Vorfälle unverzüglich: Kontaktieren Sie bei Verdacht auf Betrug sofort Ihre Bank, die Polizei und den offiziellen Kundendienst.
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