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Fast die Hälfte der Stimmen ausgezählt – FPÖ historisch vorne

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FOTO: EPA-EFE/Filip Singer

Herbert Kickl, der sogenannte „Vokaki“ („Volkskanzler Kickl“), hat mittlerweile beeindruckende 29,2 Prozent bei der Nationalratswahl der Stimmen hinter sich versammelt (Stand: 17:59 Uhr). Damit übertrifft er die historischen Leistungen seines Vorbilds Jörg Haider, der 1999 mit 26,91 Prozent und 2017 mit 25,97 Prozent. Kickl schreibt mit diesem Wahlergebnis nun Geschichte.

Der Weg zum Erfolg

Seit seiner Übernahme der Parteiführung im Jahr 2021 hat der 55-Jährige zielstrebig an seiner politischen Karriere gearbeitet. Während der Corona-Pandemie gewann Kickl durch seine kritische Haltung gegenüber der Regierungspolitik und seinen Widerstand gegen die sogenannten „Systemparteien“ zahlreiche Sympathisanten. Seine klare Opposition überzeugte selbst die skeptischsten FPÖ-Funktionäre, wie Salzburgs FPÖ-Chefin Marlene Svazek und Oberösterreichs FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner.

Während die SPÖ von innerparteilichen Konflikten und die ÖVP durch die Ereignisse um Sebastian Kurz oder die Grünen in Anspruch genommen waren, konnte Kickl ungestört an seinem „Festung für Österreich“-Plan feilen. Unterstützt von langjährigen Weggefährten arbeitete er daran, die „soziale Heimatpartei“ programmmäßig breiter aufzustellen, beispielsweise in den Bereichen Arbeitgeberpolitik und Zuwanderung.

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FOTO: EPA-EFE/Filip Singer

Programmatik und Zukunftsperspektiven

Obwohl Kickl das Parteiprogramm breiter aufgestellt hat, bleibt die FPÖ für viele Mitbewerber ideologisch extrem und daher schwer koalitionsfähig. Kickl hat Jörg Haiders alten Slogan „Sie sind gegen ihn, weil er für Euch ist“ nicht nur übernommen, sondern auch vollständig verinnerlicht. Anders als Haider zeigt er keine Bereitschaft, in den Hintergrund zu treten, um die FPÖ regierungsfähiger zu machen.

Das beeindruckende Wahlergebnis stärkt Kickls Position und Selbstbewusstsein erheblich. Er sieht sich als „Volkskanzler“ und scheint bereit, diese Rolle von der Oppositionsbank aus wahrzunehmen – wenn nötig, bis zur nächsten Wahl.

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1980 in Wien geboren, bin ich seit 2005 im Medienbereich tätig. Aufgewachsen in drei Sprachen (deutsch, serbo-kroatisch, wallachisch) sind Interkulturalität, Integration und Diversität nicht nur Fremdwörter sondern, genauso wie Medien, große Teile meines Lebens.