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Fast-Food-Kontroverse

Fast-Food: SPÖ fordert strengere Lebensmittelwerbung und Mogelpackungen

(FOTO: iStock)

Die Fast-Food-Debatte, entfacht durch Bundeskanzler Karl Nehammer, hat Österreich in zwei Lager gespalten. Nehammers Vorschlag, bedürftigen Kindern Fast Food als Mahlzeit anzupreisen, hat eine Welle der Empörung ausgelöst. Die SPÖ nutzt die hitzige Debatte, um ihre langjährigen Forderungen nach strengeren Regulierungen für Lebensmittelwerbung und gegen sogenannte „Mogelpackungen“ zu erneuern.

Bundeskanzler Nehammer sorgte mit seinen Äußerungen bei einer Versammlung in Hallein für Aufsehen. Sein Vorschlag, Fast Food als Lösung für die ernährungsbedingten Probleme bedürftiger Kinder anzupreisen, löste landesweit kontroverse Diskussionen aus. Christian Drobits, der Sprecher für Konsumentenschutz der SPÖ, verurteilte die Aussagen des Kanzlers scharf. „Die Aussage, die Nehammer vor Funktionären in Hallein getätigt hat, eines Bundeskanzlers ’nicht würdig‘. Menschen, die sich keine warme Mahlzeit leisten können, auszurichten, ihre Kinder ins Fast-Food-Lokal zu schicken, sei ’schlimm, zynisch und abgehoben'“, kritisierte Drobits.

Die SPÖ hatte bereits vor zwei Jahren einen Antrag zum Schutz von Kindern vor aggressivem Lebensmittelmarketing eingereicht. „Während der Bundeskanzler also Fast Food propagiert, fordert die SPÖ konkrete Maßnahmen zum Schutz der Kinder vor aggressivem Lebensmittelmarketing sowie klare Informationen für Konsument:innen als Maßnahme gegen versteckte Teuerung und ‚Mogelpackungen'“, so Dobrits in einer Aussendung.

Bekämpfung der Shrinkflation

Trotzdem existieren für soziale Medien nach wie vor keine klaren Regelungen zum Schutz von Kindern vor aggressiver Werbung. „Bisher gibt es keinerlei verbindliche Vorgaben für an Kinder gerichtete Werbung, wie sie etwa in Slowenien oder Portugal bereits realisiert wurden. Wir fordern daher verbindliche Vorgaben bzw. Gesetze mit klaren Beschränkungen nach den Vorgaben der Nationalen Ernährungskommission. Die Einhaltung dieser Beschränkungen sollen jährlich und verpflichtend vom Werberat geprüft werden“, fordert Drobits.

Ein weiteres Anliegen der SPÖ ist die Bekämpfung der sogenannten „Shrinkflation“. Hierbei handelt es sich um eine Praxis, bei der die Menge eines Produkts reduziert wird, während der Preis gleich bleibt oder sogar steigt.

„Frankreich hat angekündigt, hier etwa eine verpflichtende Kennzeichnung dieser Mogelpackungen einzuführen. Hersteller werden dort verpflichtet, zu deklarieren, wenn der Inhalt eines Produktes weniger wird, der Preis aber nicht sinkt“, weist Drobits auf mögliche Vorbilder in Europa hin.