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Verbraucherschutz

Fix: EU beschließt Recht auf Reparatur

(FOTO: iStock/StockRocket)
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Unter dem Banner der Nachhaltigkeit und des Verbraucherschutzes hat die Europäische Union einen bedeutenden Schritt gemacht: Die Einführung eines „Rechts auf Reparatur“. Ein kürzlich ausgehandeltes Gesetz sieht vor, dass Hersteller von bestimmten Alltagsprodukten dazu verpflichtet werden, diese auf Anfrage zu reparieren.

René Repasi, der Verhandlungsführer des Europaparlaments, erläuterte die Dringlichkeit: „Wir können es uns nicht mehr leisten, in einer Wegwerfgesellschaft zu leben.“ Das Recht auf Reparatur gilt für sogenannte weiße Ware – meist Haushaltsgeräte – und typische Alltagsprodukte wie Smartphones. Die EU beabsichtigt, die jährliche Müllproduktion von 35 Millionen Tonnen durch nicht reparierte und durch Neuware ersetzte Produkte zu reduzieren.

Ausnahmen

Allerdings sind nicht alle Produkte von den neuen Vorschriften betroffen. Einige Waren, wie Kopfhörer und Möbel, sind ausgenommen. Der genaue Rechtstext wird einige Wochen nach der Einigung der Unterhändler veröffentlicht, und das Parlament sowie die EU-Staaten müssen dem Kompromiss noch zustimmen.

Reparatur wird einfacher und erschwinglicher

Die Vorsitzende des Binnenmarktausschusses des EU-Parlaments, Anna Cavazzini, lobte das Verhandlungsergebnis als Durchbruch für den Verbraucherschutz. „Reparatur wird einfacher und erschwinglicher, indem der Zugang zu Ersatzteilen zu einem angemessenen Preis und zu Reparaturanleitungen der Hersteller auch für kleine Repair Shops um die Ecke und Tüftlerinnen in ihren Garagen garantiert wird“, sagte die Grünen-Politikerin.

Die neuen Regeln dienen nicht nur dem Verbraucherschutz, sondern auch dem Umweltschutz. Die Kommission argumentiert, dass weniger weggeworfene Produkte sowohl weniger Abfall als auch weniger Ressourcenverbrauch bei der Herstellung bedeuten würden. Dies würde auch zu weniger Treibhausgasemissionen führen. Auf der Grundlage ihres Vorschlags schätzt die Kommission, dass im Verlauf von 15 Jahren 18,5 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen sowie 1,8 Millionen Tonnen Ressourcen eingespart werden. Es würden 3 Millionen Tonnen Abfall weniger anfallen.

Die langfristigen Auswirkungen dieses Gesetzes könnten tiefgreifend sein, sowohl für die Verbraucher als auch für die Umwelt. Mit dem neuen Recht auf Reparatur stärkt die EU sowohl den Verbraucherschutz als auch den Umweltschutz.