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Schüler suspendiert

Gewalt an Wiener Schulen außer Kontrolle: Wiederkehr fordert sofortiges Handeln!

(FOTO: Screenshot ORF)
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Die österreichische Hauptstadt Wien erlebt eine alarmierende Eskalation der Gewalt an Schulen. Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) äußert sich besorgt zu dieser Entwicklung, die sich in steigenden Zahlen von Schulsuspendierungen widerspiegelt. Im vergangenen Schuljahr wurden 814 Schülerinnen und Schüler suspendiert, vornehmlich an Mittelschulen. Dies geht aus einer Anfragebeantwortung von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) hervor. Im Vergleich: Vor den Pandemie-Einschränkungen waren es im Schuljahr 2018/2019 „nur“ 303.

„Es sind keine Einzelfälle mehr, wie die stark steigenden Zahlen an Suspendierungen zeigen“, warnt Polaschek. Die Gewalt an den Schulen nimmt nicht nur zu, sie wird auch brutaler. Eine Wiener Direktorin beschreibt die Situation als erschreckend: „Eine Hemmschwelle werde überschritten, die Gewalt kenne keine Grenzen mehr.“

Regulierte Migration als Lösung?

Wiederkehr sieht die Ursachen für diese Entwicklung in der Struktur des österreichischen Schulsystems und den sozialen Herausforderungen in Ballungsräumen. „Das ist so wie das österreichische Schulsystem auch aufgestellt ist“, so der Bildungsstadtrat. Besonders in Wien, wo die Gesellschaftszusammensetzung komplexer ist als in ländlichen Regionen, seien die Herausforderungen groß.

Als Lösungsansatz fordert Wiederkehr eine stärkere Regulierung der Migration. „Wir brauchen mehr geregelte Migration“, so der NEOS-Politiker. Er plädiert für eine Wohnsitzauflage für anerkannte Asylwerber, die besagt, dass diese für drei Jahre im Bundesland bleiben müssen, in dem sie ihr Verfahren hatten.

97 Sozialarbeiter für 242.000 Schüler

Aber auch im schulischen Umfeld sieht Wiederkehr Handlungsbedarf. Derzeit gibt es 97 sozialarbeitende Personen für 242.000 Schüler in Wien. „Das sei aber noch nicht das Ende der Fahnenstange“, so Wiederkehr. Er betont, dass die Stadt ein Gewaltschutzpaket auf den Weg gebracht hat und an jeder Wiener Pflichtschule eine Person für die Bearbeitung solcher Konflikte freigestellt ist.

Darüber hinaus fordert Wiederkehr eine grundlegende Veränderung des Unterrichts und die Einführung eines Faches „Demokratie“. „Es gehe aber auch um Grundsätzliches genauso, man müssen den Unterricht verändern und ein Fach Demokratie einführen“, so der Bildungsstadtrat.

Strafen für Eltern

Eltern sollen stärker in die Verantwortung genommen werden. „Eltern müssten in die Verantwortung genommen werden“, fordert Wiederkehr. Er schlägt vor, dass bei Suspendierungen Strafen für die Eltern verhängt werden sollten, „wenn Eltern mit dem Lehrpersonal nicht reden“.

Zur Frage der Herabsetzung der Strafmündigkeit äußert sich Wiederkehr kritisch: „Ein Gefängnis für Schüler unter 14 sei nicht altersadäquat.“

Zum Abschluss betont Wiederkehr die Bedeutung der außerschulischen Jugendarbeit und der Verleihung der Staatsbürgerschaft. „Ganz im Gegenteil, das sei kein Populismus, ich halte das für einen guten Vorschlag“, so Wiederkehr. Er betont, dass Wien für das Gelöbnis einen eigenen Festsaal eingerichtet hat, während man es in anderen Bundesländern „im Besenkammerl“ versteckt.

Die steigenden Zahlen von Schulsuspendierungen und Gewalt an Wiener Schulen sind alarmierend. Christoph Wiederkehr fordert dringend ein Umdenken und konkrete Maßnahmen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Es bleibt abzuwarten, ob seine Vorschläge Gehör finden und ob sie dazu beitragen können, die Situation zu verbessern.