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Femizide

Gewaltschutz für Frauen: Wien präsentiert 3-Punkte-Plan

(FOTO: Stadt Wien/Martin Votava)
(FOTO: Stadt Wien/Martin Votava)

Ein neuer Schritt in Richtung Frauen-Sicherheit wurde in Wien beschlossen. Bürgermeister Michael Ludwig und Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál, zuständig für Frauenfragen, haben gemeinsam mit Gewaltschutzexperten und der Polizei einen Plan entwickelt, der das Sicherheitsnetz für Frauen in der Hauptstadt weiter stärken soll.

„Unser Ziel ist es, dass sich jede Frau und jedes Mädchen in Wien sicher fühlt“, betonten Ludwig und Gaál. Der am 5. März beim „Gewaltschutz-Jour Fixe“ ausgearbeitete Plan umfasst drei zentrale Punkte: die Verdopplung des Budgets für Prävention und Täterarbeit, mehr Prävention und eine Studie zu Femiziden.

Verdoppelung des Budgets

Bürgermeister Ludwig erklärte: „Gemeinsam mit Experten und der Polizei haben wir heute ein 3-Punkte-Paket festgelegt, um das Sicherheitsnetz für Frauen in unserer Stadt weiter zu verstärken. Dazu zählen die Verdoppelung des Budgets für Präventions- und Männerarbeit, die Stärkung der Forschung in diesem Bereich und die frühe Sensibilisierungsarbeit an Schulen, um Rollenbilder aufzubrechen.“

Die Präventions- und Täterarbeit ist ein zentraler Pfeiler des Gewaltschutzes. Hier spielt die Wiener Männerberatung eine wichtige Rolle. Sie bietet unter anderem Anti-Gewalt-Trainings und -Therapien, Gewaltprävention in der Jugendarbeit und Therapien für Straftäter an. Das Budget für diese wichtige Arbeit wird nun von 150.000 Euro auf 300.000 Euro pro Jahr verdoppelt.

Eigenes Programm für Schulen

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Prävention. Hier setzt das Programm „Respekt: Gemeinsam stärker“ an, das maßgeschneiderte Angebote für Schüler, Lehrer und Eltern im Bereich physischer und psychischer Gesundheit und Resilienz bietet. Aktuell sind 20 Wiener Schulen Teil dieses Programms.

Die geplante Studie zu Femiziden soll die wissenschaftliche Aufarbeitung von vollendeten und versuchten Frauenmorden in Wien unterstützen. „Gewalt gegen Frauen geht uns alle an! Es braucht daher auch über die Grenzen der Stadt Wien hinaus einen Schulterschluss: Ein bundesländerübergreifender Gewaltschutzdialog sowie ein neuer nationaler Aktionsplan Gewaltschutz sind notwendig“, unterstreicht Vizebürgermeisterin Gaál.

In Wien wurden bereits zahlreiche Maßnahmen zur Stärkung des Gewaltschutzes für Frauen ergriffen. So sind die fünf Wiener Frauenhäuser und der 24-Stunden Frauennotruf rund um die Uhr erreichbar. Zudem wurde das Wiener Gewaltschutznetz stetig ausgebaut und eine österreichweit einzigartige Kompetenzstelle für Cybergewalt geschaffen. Mit insgesamt 11 Millionen Euro im Gewaltschutzpaket wurden die Mittel für die Männer- und Täterarbeit in Wien deutlich erhöht.