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Tierseuche

Grenzöffnung: Kommende Woche enden die Maßnahmen gegen Maul- und Klauenseuche

Ein Beamter kontrolliert den Zugang zu einem Rinderhof in Yeongam, Süd-Korea, nach einem Maul- und Klauenseucheausbruch.
EPA-EFE/YONHAP SOUTH KOREA OUT

Nach wochenlanger Sperrung sollen die Grenzübergänge zur Slowakei und Ungarn bald wieder öffnen. Die Maul- und Klauenseuche scheint unter Kontrolle.

Die Schutzmaßnahmen gegen die Maul- und Klauenseuche (MKS) werden voraussichtlich am 20. Mai auslaufen, sofern keine neuen Infektionsfälle auftreten. Mit der geplanten Wiedereröffnung der Grenzübergänge zur Slowakei und zu Ungarn soll sich die Situation für Pendler deutlich verbessern, erklärte die burgenländische Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner. Neben der Aufhebung der Sperrzonen sollen auch sämtliche Importbeschränkungen für Fleisch entfallen. Zudem ist die Beendigung der Grenzkontrollen und des Assistenzeinsatzes des Bundesheeres im Burgenland und in Niederösterreich vorgesehen – unter der Voraussetzung, dass die Tierseuche nicht erneut auftritt.

Militärische Unterstützung

Die militärischen Unterstützungsmaßnahmen begannen am 14. April und wurden zunächst bis zum 20. Mai angefordert. Bereits seit dem 5. April sind 24 kleinere Grenzübergänge geschlossen, die nun ab dem 21. Mai wieder passierbar sein sollen. Die Aufhebung der Sperrzonen basiert auf einem Beschluss der Europäischen Kommission, wie aus dem Büro von Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) verlautbart wurde.

Wirtschaftliche Belastung und Pendlerprobleme

Die sechswöchigen Grenzschließungen haben deutliche Spuren hinterlassen. Laut burgenländischer Wirtschaftskammer mussten Handels- und Dienstleistungsbetriebe in Grenznähe Einbußen von durchschnittlich 22 Prozent verkraften. Besonders hart traf es die rund 5.000 österreichischen Pendler, die täglich bis zu zwei Stunden längere Fahrtzeiten durch Umleitungen in Kauf nehmen mussten. An den verbliebenen Hauptübergangsstellen wie Nickelsdorf bildeten sich regelmäßig Staus, da alle Fahrzeuge die obligatorischen Seuchenteppiche mit Desinfektionsmitteln passieren mussten.

Vorsichtiger Optimismus

Angesichts mehrerer Wochen ohne Neuinfektionen bei Tieren in den Nachbarländern äußerte sich Anja Haider-Wallner „vorsichtig optimistisch“. Dennoch mahnte sie zur anhaltenden Wachsamkeit in landwirtschaftlichen Betrieben, insbesondere durch konsequente Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen. „Wir setzen uns deshalb bei der Bundesregierung sehr für Regelungen ein, die ein hohes Maß an Sicherheit für die Betriebe und die Tiere auch über den 20. Mai hinaus gewährleisten.“

Die finale Entscheidung zur Aufhebung der Schutzmaßnahmen wird in der kommenden Woche erwartet. In vier Gemeinden im Bezirk Neusiedl, die in der Überwachungszone lagen, wurden sämtliche Klauentiere beprobt. Laut AGES wurden dabei keine Infektionen festgestellt.