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ÄNDERUNG DES PENSIONSSYSTEMS

„Hacklerregelung“ fällt: Weniger Pension im neuen Jahr 2022

(FOTO: iStockphoto)

Das neue Jahr 2022 bringt eine Änderung des Pensionssystems mit sich: Die Hacklerregelung fällt, allerdings kommt dafür der Frühstarterbonus. 

Im neuen Jahr wird es eine Veränderung im Pensionssystem geben, die sowohl Vor- als auch Nachteile hat: Zum einen wird es ab dem kommenden Jahr keine „Hacklerregelung“, also eine abschlagsfreie Frühpension, mehr geben. Allerdings soll der Frühstarterbonus den Ausfall der Hacklerregelung ausgleichen. Wir klären euch über alle Änderungen auf.

„Hacklerregelung“ fällt
Die Zeit der abschlagsfreien Frühpension – auch „Hacklerregelung“ genannt – neigt sich allmählich dem Ende zu. Laut der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) nutzten im vergangenen Jahr 2020 rund 11.000 Österreicher die Hacklerregelung und profitierten so von einem abschlagsfreien Pensionsantritt vor dem Regelalter. Heuer rechnet PVA-Chef Winfried Pinggera bis Jahresende mit rund 8.000 Fällen.

Im Schnitt bedeutete die Hacklerregelung rund 360 Euro mehr an Pension. Doch 2022 wird nun alles anders, denn die Hacklerregelung fällt. Frühpensionisten müssen also wieder Abschläge in Kauf nehmen. Doch um diesen Ausfall auszugleichen, soll es ein neues „Zuckerl“ geben, den Frühstarterbonus.

Frühstarterbonus statt Hacklerregelung
Der Frühstarterbonusist für Menschen gedacht, die bereits sehr früh ins Berufsleben starten. Konkret ist er folgendermaßen geregelt: Personen, mit mindestens 25 Beitragsjahren am Pensionskonto und zwölf Monaten Arbeitszeit vor dem 20. Lebensjahr, bekommen mindestens einen Euro, maximal 60 Euro pro Monat auf die Pension dazu.

Die PVA rechnet mit 50.000 bis 60.000 Fällen. Die allgemeinen Kosten für den Staat sollen geringer als bei der Hacklerregelung (2,5 Millionen Euro) ausfallen. Allerdings sieht die Wifo-Pensionsexpertin Christine Mayrhuber diese neue Pensionsregelung sehr kritisch: „Es ist eine große Leistung 45 Beitragsjahre zu haben.“ Allerdings gebe es Menschen, die nicht in der Lage seien 45 Jahre zu arbeiten, stellt Mayrhuber mit Verweis auf die Situation von vielen Frauen klar. Daraus folgt: Speziell Männer profitieren.

Speziell Männer profitieren
Der Frühstarterbonus ist also eine Art „Belohnung“ für einen frühzeitigen Erwerbseinstieg: „Wenn ich mit 17 erwerbstätig bin, dann schaffe ich es bis 62, 45 Beitragsjahre zu haben“, so Mayrhuber. Allerdings gebe es hier laut der Expertin eine Ungleichverteilung zwischen Männern und Frauen: „Es sind eher junge Männer oder Burschen, die eine Lehre machen und [Anm. schon früh, mit 15-19 Jahren] in den Beruf einsteigen.“

Allerdings sei der neue Frühstarterbonus ohnehin für die heutige junge Generation eher irrelevant, denn: Es ist ohnehin nur knapp ein Drittel der jungen Männer erwerbstätigt und knapp ein Viertel der jungen Frauen.

Quellen und Links: