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STUDIE

Ist Frühstück genauso gefährlich wie Zigaretten?

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(FOTO: iStock/ juefraphoto, Rattankun Thongbun)

Wir wurden oft mit dem Sprichwort „Frühstücke wie ein Kaiser“ ermahnt. Doch ein englischer Wissenschaftler stellt nun die kühne These auf, dass das Frühstück die gefährlichste Mahlzeit des Tages sei. Wir fragen uns, ob diese Behauptung tatsächlich haltbar ist und welche Argumente dahinterstecken.

Eine der hartnäckigsten Ernährungsregeln besagt, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages ist. Doch ein englischer Wissenschaftler, Terence Kealey, sieht das anders und bezeichnet das Frühstück als die gefährlichste Mahlzeit. In seinem neuen Buch „Breakfast is a Dangerous Meal“ erklärt der Biochemiker seinen Ansatz.

Vor acht Jahren erhielt der heute 64-jährige eine Diagnose von Diabetes Typ 2. Seitdem überwacht er seinen Blutzuckerspiegel eigenständig und stellte fest, dass seine Glukosewerte insbesondere nach dem Frühstück gefährlich hoch waren.

Neue Erkenntnisse

Diese Erkenntnis führte ihn dazu, das Frühstück zu meiden. Seinen eigenen Angaben zufolge sanken seine Blutzuckerwerte und blieben auch nach den weiteren Mahlzeiten im Tagesverlauf stabil. Doch Terence Kealey empfiehlt nicht nur Diabetikern, sondern auch Nicht-Diabetikern, auf das Frühstück zu verzichten. Er argumentiert, dass das Frühstück das metabolische Syndrom begünstigt, eine Form der Insulinresistenz, die mit Arterienerkrankungen in Verbindung gebracht wird. Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes werden damit assoziiert.

Kealey behauptet, dass die meisten Studien über das Frühstück von der Ernährungsindustrie finanziert werden und sozioökonomische Faktoren nicht ausreichend berücksichtigen. Er argumentiert, dass Menschen, die frühstücken, in der Regel wohlhabender sind, was ihre besseren Gesundheitswerte erklären könnte. Er sieht keinen Zusammenhang zwischen dem Auslassen des Frühstücks und Fettleibigkeit.

Fazit: „Der Glaube an einen Zusammenhang zwischen Frühstück und Fettleibigkeit ist stärker als die wissenschaftlichen Nachweise.“

Frühstück & ungesundes Essen

Wer jeden Morgen eine Schüssel gezuckerte Cornflakes, einen Muffin oder ein Croissant mit Marmelade zu sich nimmt, ernährt sich eben nicht gesund. Stark verarbeitete Nahrungsmittel sind ein schlechter Start in den Tag, da sind sich Ernährungsexperten einig. Was mittlerweile aber auch von vielen Ernährungsexperten geteilt wird, ist die Einsicht, dass längere Fastenperioden durchaus gesund sein können.
fasse den Absatz kurz.

Intermittierendes Fasten, das das Auslassen von Mahlzeiten über längere Zeiträume beinhaltet, kann zu verbesserten Blutzucker-, Blutdruck- und Cholesterinwerten führen. Eine Studie der Universität Padua deutet darauf hin, dass selbst ein kurzfristiger Nahrungsverzicht positive Effekte haben kann. Die Untersuchung mit 34 jungen Männern zeigte, dass die Gruppe, die täglich eine sechzehnstündige Essenspause einlegte, mehr Gewicht verlor und niedrigere Entzündungsfaktoren im Blut aufwies.

Für Menschen, die gesund und fit sind und gerne frühstücken, ist es ratsam, dies beizubehalten. Doch für diejenigen, die morgens keinen Hunger haben und gut ohne Frühstück auskommen, ist es in Ordnung, bis zum Mittagessen zu warten. Aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass das Frühstück nicht die wichtigste Mahlzeit des Tages ist. Es wird jedoch betont, dass es nicht so gefährlich wie Rauchen ist, wie Professor Kealey behauptet.