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GRAUER STAR

Katarakt: rechtzeitig erkannt, ist die Augenkrankheit gut heilbar

(FOTO: iStockphoto, zVg.)

Diese Augenerkrankung trübt die Augenlinse und schwächt damit die Sehkraft. Am häufigsten betrifft sie ältere Menschen, aber auch Personen jüngeren und mittleren Alters sind vor ihr nicht absolut sicher. Glücklicherweise ist sie heilbar!

Eine Katarakt tritt am häufigsten bei Menschen über 50 auf, aber auch etwa 5–7 Prozent der Bevölkerung unter 40 Jahren ist davon betroffen. Das häufigste Symptom, das auf das Vorliegen eines Grauen Stars im Auge hindeutet, ist auf jeden Fall, dass zum Lesen immer mehr Licht benötigt wird. Zum Nahsehen ist immer mehr Licht nötig, zum Fernsehen immer weniger, während die Sehkraft beidseitig abnimmt, obwohl das Problem in ca. 30 Prozent der Fälle auf einem Auge dominant ist. Gegenüber KOSMO spricht OA Dr. Ognjen Marković, Facharzt für Augenheilkunde, über die Entstehung und Behandlung einer Katarakt.

KOSMO: Wie entsteht so eine Katarakt?
OA. Dr. Ognjen Marković:
Es gibt mehrere Aspekte, die für die Entstehung des Grauen Stars verantwortlich sind. Vor allem ist es das Alter bzw. die Entstehung während der Alterung, denn in dieser Lebensphase ist die Krankheit am häufigsten. Eine Katarakt kann jedoch auch infolge einer Verletzung entstehen wie etwa nach einem Verkehrsunfall, vor allem wenn der Airbag auf das Auge aufprallt. Bei jüngeren Männern entstehen Katarakte auch infolge von Sportverletzungen. Und die dritte Gruppe von Katarakten entsteht als Folge allgemeiner Erkrankungen wie Diabetes oder interner Krankheiten, vor allem bei Stoffwechselerkrankungen.

OÄ. DR. Sabine Marković und OA. DR. Ognjen Marković haben moderne Geräte zur Diagnose in ihrer Praxis AUGE17 und akzeptieren alle Kassen. (FOTO: zVg.)

Verändern sich durch den Grauen Star die Dioptrien?
Eine Katarakt macht Menschen kurzsichtig und die negativen Dioptriewerte nehmen zu. Wenn also jemand zuvor weitsichtig war und positive Dioptriewerte hatte, werden diese dann weniger. Dies wird zunächst als Verbesserung des Sehvermögens wahrgenommen, das sich dann mit Fortschreiten des Grauen Stars jedoch drastisch verschlechtert. Wenn der Optiker jemandem mithilfe einer Brille nicht mehr helfen kann, dann ist die nächste Adresse die Ordination eines Augenarztes, wo zuerst die Sehschärfe, die Dioptrie, gemessen wird und dann die Anatomie, d.h. die Augenlinse, und schließlich die Netzhaut untersucht wird. Wenn die Sehkraft gemessen wird und festgestellt wird, dass der Patient trotz einer neuen Brille nicht mehr als 60–70 Prozent Sehstärke hat, wird überprüft, ob ein Grauer Star vorliegt. Wenn das der Fall ist, wird eine Operation geplant, die lokal und ambulant durchgeführt wird, und nach diesem Eingriff können die Personen wieder besser sehen.

Bedeutet das, dass keine klassische Operationsvorbereitung durchgeführt wird?
Ja genau! Die Patienten brauchen ihre Medikamente nicht abzusetzen, sie benötigen keine Freigabe vom Internisten und sie dürfen vor der Operation frühstücken. Die Erholung erfolgt sehr schnell, schon am folgenden Tag werden die Verbände abgenommen und die Patienten probieren zu sehen. Der ganze Prozess dauert insgesamt zwei Wochen und wird dadurch, dass wir nur lokale Betäubung verwenden, erheblich erleichtert und beschleunigt.

Muss nach der Operation noch irgendeine Medikation eingenommen werden?
In den ersten zwei Wochen werden Augentropfen verabreicht, die vor einer Infektion schützen, sowie eine Creme, die am Abend aufgetragen wird und die Heilung fördert. Bei Anwendung dieser Therapie sollte nach 14 Tagen alles verheilt sein. Noch einige Monate nach der Operation muss man damit rechnen, dass die Augen etwas trocken sind und manchmal auch stärker tränen, denn sie sind noch etwas gereizt. Außerdem empfindet man wegen der Transparenz der Linse Licht und Farben viel stärker, auch das kann ein Grund dafür sein. Darum wird empfohlen, bei starker Sonne eine Sonnenbrille zu tragen, denn das Auge und das Hirn müssen sich erst an die neuen Verhältnisse gewöhnen.

„Katarakten entstehen als Folge allgemeiner Krankheiten wie Diabetes oder interner wie Stoffwchselerkrankungen.”

Kann der Graue Star noch einmal wiederkommen?
Die Operation des Grauen Stars erfolgt so, dass die natürliche Linse entfernt und eine künstliche Linse in die Kapsel eingesetzt wird, die von der alten Linse zurückgeblieben ist und im Auge bleibt. Diese Kapsel umfasst mit der Zeit die künstliche Linse und kann sie dadurch auch degenerieren. Wir nennen das eine sekundäre Katarakt, die nicht mehr operiert werden kann, sondern mit einer Art Laser entfernt wird. Die Linse bleibt das ganze Leben lang im Auge.

Beeinflusst die Operation die Dioptrie?
Ja, das ist einer der wichtigsten Vorteile bei der Operation des Grauen Stars. Wenn wir eine weitsichtige Person als Beispiel nehmen, die also positive Dioptriewerte hat, oder auch eine kurzsichtige mit negativen Dioptriewerten, dann kann die Operation bei bis zu 4–5 Dioptrien diese bei der Weitsicht auf 0 reduzieren. Das heißt, dass operierte Patienten für ihre Weitsichtigkeit außer der Lesebrille kaum noch eine andere Brille benötigen.

Bringt eine Katarakt noch andere Gefahren mit sich?
Die größte Gefahr liegt in der anatomischen Veränderung der Linse. Sie wird immer dicker und dicker, was bedeutet, dass sich auch ihr Volumen verändert, und damit kann sie einen höheren Druck im Auge erzeugen und das ist das Hauptproblem, warum man den Grauen Star rechtzeitig behandeln muss, denn sonst kann es zur Entstehung eines sekundären Glaukoms kommen, d.h. zu erhöhtem Augendruck. Diese Störung ist sehr schmerzhaft und kann den Sehnerv beschädigen und dadurch das Gesichtsfeld einengen. Der Grüne Star, d.h. das Glaukom, die wie der hohe Augendruck genannt wird, ist noch immer eine der gefährlichsten Augenerkrankungen.

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