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Betrug

KFZ-Mechaniker erstellt 250 gefälschte Pickerl-Gutachten

(FOTO: iStock/SaevichMikalai)
(FOTO: iStock/SaevichMikalai)

Seit 2016 hat ein KFZ-Mechaniker rund 250 gefälschte Pickerl verkauft. Seinen Aussagen zufolge, wurde der Mann von neun anderen Personen angestiftet, die die Fahrzeuge über das Internet zu einem höheren Preis weiterverkauft haben.

In Graz soll ein 45-jähriger Angestellter eines Kfz-Betriebes seit nun mehr sechs Jahren gefälschte Pickerl-Gutachten ausstellen. Rund 250 Gefälligkeitsgutachten soll er dabei schon verkauft haben. Obwohl ein großer Teil der überprüften Fahrzeuge aufgrund technischer Mängel nicht den Erfordernissen der Verkehrs- und Betriebssicherheit entsprach, verlangte der Mann für ein Gutachten 30 bis 50 Euro. Der Verdächtige dürfte dabei von neun Personen im Alter zwischen 22 und 49 Jahren aus Graz und Leoben zu den Taten angestiftet worden sein.

Weiterverkauf

Mit einem positiven Gutachten verkauften die Mittäter diverse Fahrzeuge über Internetplattformen – teilweise zu einem höheren Wert, aufgrund der falschen Plakette. Wie spätere Untersuchungen mehrerer betroffener Fahrzeuge durch einen gerichtlich beeideten Sachverständigen ergaben, wiesen diese nicht nur schwere Mängel auf, sondern sogar Mängel mit Gefahr im Verzug.

Vor etwa einem Jahr wurde der Tatverdächtige festgenommen. Er gab an, geglaubt zu haben, dass die festgestellten Mängel nach Bekanntgabe tatsächlich behoben würden. Außerdem sei von den Auftraggebern teilweise versichert worden, dass die Fahrzeuge in den Export gehen würden.

Festnahme

Die weiteren Ermittlungen führten die Betrugsermittler des Kriminalreferats des Stadtpolizeikommandos Graz zu neun Verdächtigen in Graz und Leoben, die den 45-Jährigen zu den Taten offenbar angestiftet und diesem auch die angeführten Beträge ausbezahlt haben dürften. Die Festnahmen dieser Verdächtigen wurden mit Unterstützung der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität sowie der Schnellen Reaktionskräfte zeitgleich im Rahmen einer konzertierten Operation in Graz, Leoben und Wien vollzogen.

Bei den im Rahmen der Festnahmen durchgeführten Hausdurchsuchungen wurden bei einem Verdächtigen rund 700 Gramm Kokain sowie eine Faustfeuerwaffe vorgefunden und sichergestellt. Diesbezüglich laufen gesonderte Ermittlungen.

Quelle: LPD Steiermark