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CAMPINGPLATZ

Kinderschänder gestehen 460 Missbrauchsfälle mit 41 Opfern!

Verhaftet
FOTO: iStockphoto

Drei Männer werden beschuldigt, hundertfachen Missbrauch von Dutzenden Minderjährigen auf einem Campingplatz in Lügde (Nordrhein-Westfalen) begangen zu haben. Am Donnerstag gestanden sie ihre Taten. Die Rede ist von 460 Missbrauchsfällen und 41 Kindern!

Die beiden Hauptangeklagten Andreas V. (56) und Mario S. (34) haben die Taten weitestgehend gestanden. Der dritte Angeklagte kündige ebenfalls eine Erklärung vor Gericht an, die sein Verteidiger jedoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgeben wollte.

„Die Anschuldigungen lassen niemanden unberührt“, sagte die Vorsitzende Richterin Anke Grudda, die die Taten als „zweifelsohne abscheulich“ bezeichnete. Diese beispiellose Kriminalgeschichte schockierte ganz Deutschland. Die hauptangeklagten Männer sollen in ihren Wohnwägen über Jahre Dutzende Kinder sexuell missbraucht und dabei gefilmt haben. Wie der „SPIEGEL“ schreibt, geht es um monströse Taten, die lange unentdeckt geblieben sind und bei deren Aufklärung so ziemlich alles schief ging, was schief gehen konnte. Die meisten Opfer waren zwischen fünf und elf Jahre alt. Es soll sich dabei zudem um ausgesprochen brutale Vergewaltigungen gehandelt haben.

Beispiellose Kriminalgeschichte in Deutschland

Die Staatsanwaltschaft beschuldigt Andreas V. in insgesamt 298 Fällen. Er soll im Sommer 1998 und von 2008 bis 2018 insgesamt 23 schutzbefohlene Mädchen missbraucht haben. Mario S. werden in 162 Fällen sexueller und schwerer sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen, zudem auch die Herstellung von kinderpornographischen Schriften wie bei Andreas V. Der Mann soll die Gewalttaten über einen Zeitraum von 20 Jahren ab 1999 auf dem Campingplatz und in seiner Wohnung verübt haben.

Der 56-jährige V. lebte als Dauercamper auf dem Campingplatz Eichwald und ist der Hauptbeschuldigte in dem Fall. Er schuf ein perfides Missbrauchssystem und wurde im Dezember 2018 festgenommen. Er lebte rund 20 Jahre von einer Grundsicherung, offenbar weil er zu krank war, um zu arbeiten. Er wohnte zusammen mit seiner Pflegetochter auf dem Campingplatz, das Kind wurde ihm 2017 vom Jugendamt anvertraut.

Der 34-jährige S. hatte ebenfalls eine Parzelle auf dem Campingplatz und gilt als Komplize von V. Der dritte Beschuldigte ist der 49-jährige Heiko V., ein LKW-Fahrer aus Stade. V. soll sich über Live-Chats im Internet am Missbrauch beteiligt haben.

V. soll Live-Übertragungen im Internet organisiert haben, bei denen er vor einer Webcam Kinder missbraucht haben soll. Heiko V. soll viermal an diesen Übertragungen teilgenommen haben. Die Ermittler sollen bei V. über 42.000 entsprechende Bild- und Videodateien gefunden haben.

Nach seinen Taten habe Andreas V. seine Opfer mit Kleidung und Armbändern belohnt, einem Kind soll er gesagt haben, dass Geister kommen würden, falls es anderen etwas von den Übergriffen erzählen würde.