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GESPRÄCHE

Kneissl in Bosnien-Herzegowina: „Weitere Reformen müssen umgesetzt werden“

(Foto: fena/Facebook)

Außenministerin fordert von Bosnien-Herzegowina die Umsetzung von weiteren Reformen. Ihr Amtskollege Crnadak betonte die Rolle Österreichs als größten Investor des Landes und die gute Zusammenarbeit.

Auf ihrer Bosnien-Reise führte die österreichische Außenministerin, Karin Kneissl, Gespräche mit ihrem bosnischen Amtskollegen, Igor Crnadak über die Beziehung der beiden Länder, sowie die politische Lage am Balkan.

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Die EU-Kommission stellt heute ihre Pläne für die Erweiterung der Union auf dem Westbalkan vor. Von den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens sind Slowenien (2004) und Kroatien (2013) EU-Mitglieder geworden. Nun sollen weitere Balkan-Staaten dazu kommen.

 

Kneissl betonte, dass Österreich ein überzeugter Unterstützer der Perspektive eines Beitritts zur Europäischen Union aller sechs Länder der Balkan-Region bleibe, berichtet die „Kleine Zeitung“.

Zum „verstärkten Engagement seitens der EU, das uns neue Zeitfenster ermöglicht“, müssten die Balkanländer aber auch entsprechende Reformen umsetzen, sagte Kneissl in der bosnischen Hauptstadt.

Zusammenarbeit wird immer besser

Crndak bedankte sich bei Kneissl, dass sie für ihren Besuch als erstes Balkan-Land Bosnien-Herzegowina ausgesucht hat. Er versicherte, dass die bosnische Regierung an der Umsetzung von Reformen arbeite. Bosnien rechne mit der Unterstützung Österreichs. „Die Zusammenarbeit zwischen Bosnien-Herzegowina und Österreich wird von Jahr zu Jahr besser“, so Crnadak.

Des Weiteren sprachen die Außenminister über die bilateralen Beziehungen der beiden Länder. Österreich sei der größte Investor Bosniens. Die Alpenrepublik ist eine wichtige Stütze auf den Weg in die Europäische Union, so Igor Crnadak gegenüber bosnischen Medien. Kneissl betonte auch die enge menschliche Beziehung, 160.000 Menschen aus Bosnien-Herzegowina leben derzeit in Österreich. „Die menschlichen Brücken sind intensiv“, so Kneissl.

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Bereits Ende Jänner hat die österreichische Außenministerin, Karin Kneissl, ihren Besuch in Bosnien-Herzegowina angekündigt. Morgen reist sie in die bosnische Hauptstadt und wird auch Großmufti Husein Kavazovic treffen.

 

Anfang Februar stellte die EU-Kommission ihre Pläne für die Erweiterung der Union vor. Als Favoriten gelten Serbien und Montenegro, die bis 2025 die Aufnahme schaffen könnten (KOSMO hat berichtet). Bosnien-Herzegowina wird als „potenzieller Kandidat“ geführt.

Außenministerin Kneissl wird noch auf ihrer Bosnien-Reise auf die wichtigsten religiösen Vertreter des Landes, Großmufti Husein Kavazovic, Kardinal Vinko Puljic sowie Metropolit Hrisostom treffen.