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Nach österreichischem Vorbild

Kroatien präsentiert eigene Stopp-Corona-App

Symbolbild (FOTO: iStockphoto)

Kroatiens Gesundheits- und IT-Sektoren stellten am Montag die kroatische Version der „Stop COVID-19“-App vor. Genau wie ihre Vorgänger, nutzt auch die kroatische App temporäre und anonyme Daten, um Benutzer über die Exposition des Coronavirus zu informieren.

Auch in Kroatien kann man ab jetzt Infektionsketten verfolgen und unterbrechen und damit die Pandemie eindämmen – mit der „Stop COVID-19“-App. Die App ist für Android– und Apple-Mobiltelefone verfügbar und nutzt die Bluetooth-Technologie. Sie wurde im Rahmen eines Regierungsbeschlusses der APIS IT-Agentur zur Unterstützung von Informationssystemen und -technologien entwickelt.

Wie auch App-Vorreiter in anderen Ländern, verspricht die kroatische Version die Einhaltung des Datenschutzes, indem temporäre und anonyme Daten verwendet werden.

„Alle Daten, die zwischen zwei Geräten, also zwei Personen, ausgetauscht werden, werden nur auf mobilen Geräten aufgezeichnet“, sagt Sasa Bilic, Vorstandsvorsitzender von APIS IT. Nach dem Ende der Pandemie ist es nicht mehr möglich, die App zu nutzen.

So funktioniert die App konkret
Die App führt über die Bluetooth-Schnittstelle der Handys ein elektronisches Kontakttagebuch, mit dem anonymisiert aufgezeichnet wird, mit wem der jeweilige User in der Vergangenheit Kontakt hatte. Schlägt dann einer der User wegen eines positiven Tests oder eines Verdachtsfalls Alarm, werden all dessen via App aufgezeichneten Kontakte, mit denen die Person in den letzten 14 Tagen in Kontakt gekommen ist ebenfalls anonymisiert verständigt. Der Nutzer wird per Text benachrichtigt, wenn der Kontakt aufgrund genau definierter Parameter ein hohes, mittleres oder geringes Risiko aufweist.

(FOTO: Stop COVID-19 app)

„Wir haben die Distanz und Aufenthaltsdauer berücksichtigt. Ein Nutzer erhält eine Benachrichtigung über ein hohes Risiko, wenn eine Person in den letzten 48 Stunden mehr als 15 Minuten lang zwei Meter von ihm entfernt war“, sagte der Epidemiologe Tomislav Benjak.

Kroatien hofft bei der Nachverfolgung von Infektionsketten auf die Unterstützung ihrer Bürger. „Der Erfolg der App beruht auf der gewissenhaften und solidarischen Beteiligung der Bürger“, sagte Gesundheitsministerin Vili Beroš.

Ein Dutzend EU-Mitgliedstaaten, darunter Österreich, die Tschechische Republik, Italien, Lettland, Deutschland, Polen, Dänemark, Irland, Frankreich und Ungarn, haben bereits solche mobilen Apps entwickelt, um Kontakte zu verfolgen und Nutzer über die Exposition von COVID-19 zu informieren.

Božinović: App ist sicher, hat alle notwendigen Zertifikate
Davor Božinović, der das nationale COVID-19-Reaktionsteam leitet, sagte, die Stop COVID-19-App habe alle notwendigen Zertifikate.

„Die Europäische Kommission sagte, dass die Gesundheitsbehörden in jedem Mitgliedstaat die App eigenständig verwalten sollen. Einfach gesagt: es handelt sich um Kommunikation zwischen zwei Mobiltelefonen. Die Person, die möglicherweise per SMS informiert wird, dass sie sich in der Nähe einer infizierten Person aufgehalten hat, weiß nicht, wer diese Person ist“, sagte er der Presse. „Keine dritte Partei kann diese Kommunikation nachverfolgen“, Božinović weiter. „Die App könnte nicht sicherer sein, schließlich verfügt sie über alle notwendigen Zertifikate.“