In Österreich stehen 635.000 Wohneinheiten leer – eine Stadt so groß wie Prag. Leerstandsabgaben in Tirol, Salzburg und der Steiermark sollen dem entgegenwirken. Doch wie wirksam sind diese Abgaben wirklich?
In Österreich stellt sich die Frage nach Leerständen: 635.000 Wohneinheiten stehen leer. Die Einwohner der Stadt Prag könnte in diesen Wohneinheiten unterkommen. Doch genaue Daten sind rar, Leerstandserhebungen sind selten. In Innsbruck gibt es eine Vollerhebung, bereits 50 Prozent der Wohnungen wurden überprüft.
Leerstandsabgaben beschlossen
Tirol, Salzburg und die Steiermark haben Leerstandsabgaben beschlossen. Vorarlberg führt eine Zweitwohnsitzabgabe ein. In Graz wird noch diskutiert, wie eine Abgabe sinnvoll eingehoben werden kann. In Hartberg (Steiermark) wurde ein Antrag auf Leerstandsabgabe angenommen, die Umsetzung steht noch aus.
Die Höhe der Abgaben variiert je nach Bundesland. In Salzburg zahlt man bis zu 5000 Euro pro Jahr. In der Steiermark sind es maximal 1000 Euro pro Jahr für eine 100-Quadratmeter-Wohnung. Tirol differenziert je nach Region. In Vorarlberg wird eine Zweitwohnsitzabgabe fällig.
Auf Bundesebene angekommen
Die Diskussion über Leerstandsabgaben ist auch auf Bundesebene angekommen. Die türkis-grüne Regierung will den Ländern mehr Möglichkeiten geben. Die Frage ist nun, wie Leerstand definiert wird und welche Beträge gerecht sind. Die Debatte über die Wirksamkeit und Umsetzbarkeit dieser Abgaben wird weitergehen.
Leerstand in Wien
In Wien hofft man auf eine bundesweite Regelung. Derzeit liegen die Abgaben in den Bundesländern niedrig. Experten sehen die Notwendigkeit einer Ergänzung der Verfassungsbestimmung. Die genaue Erfassung von Leerständen und die Festlegung angemessener Abgaben sind zentrale Punkte.
Eine mögliche Auswirkung der Leerstandsabgaben könnte sein, dass Eigentümer in Zukunft eher dazu neigen würden, ihre leerstehenden Wohnungen zu vermieten, um die Abgaben zu vermeiden. Dies könnte zu einer Erhöhung des Wohnungsangebots führen und somit den Druck auf den Wohnungsmarkt mildern. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, dass Eigentümer die Abgaben einfach akzeptieren und weiterhin auf höhere Mieteinnahmen warten.

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