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Leerstandsabgabe

Drohen jetzt Strafzahlungen für leerstehende Wohnungen in Wien?

Symbolfoto. (FOTO: iStock/Creativemarc/Santje09)
Symbolfoto. (FOTO: iStock/Creativemarc/Santje09)

Im Wien stehen beinahe 80.000 Wohnungen leer. Eine alarmierende Zahl, die uns vor Augen führt, dass ein erheblicher Teil des Wohnraums ungenutzt bleibt. Währenddessen sind hunderttausende Wienerinnen und Wiener auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum.

Die Leerstandsabgabe, ein Modell, das bereits in Bundesländern wie Tirol, Salzburg, der Steiermark und Vorarlberg erfolgreich umgesetzt wurde, könnte auch in Wien eine signifikante Verbesserung der Wohnsituation bewirken. Die Abgabe zielt darauf ab, spekulativen Leerstand zu minimieren und somit mehr Wohnraum zur Verfügung zu stellen.

Grünes Modell: Abgabe

Das grüne Modell für eine Wiener Leerstandsabgabe hat diesbezüglich klare Kriterien definiert: Eine Wohnung gilt als dauerhaft leerstehend, wenn sie länger als 26 Kalenderwochen pro Jahr ungenutzt bleibt. Für solche Wohnungen soll eine jährliche Abgabe in Höhe von zwei Dritteln des Richtwertmietzinses (derzeit 6,68 Euro) pro Quadratmeter fällig werden. Das wären 4,45 Euro pro Quadratmeter und Monat. Das entspräche beispielsweise einer jährlichen Abgabe von 2.668 Euro für eine 50 Quadratmeter Wohnung, 4.002 Euro für eine 75 Quadratmeter Wohnung und 5.344 Euro für eine 100 Quadratmeter Wohnung.

Der Vorteil dieses Modells liegt auf der Hand: Es entsteht ein finanzieller Anreiz, Wohnungen nicht dauerhaft leerstehen zu lassen und stattdessen zur Vermietung anzubieten. Dies würde den Wohnungsmarkt beleben und den Wohnungssuchenden mehr Möglichkeiten bieten.

Kostenintensive Infrastruktur

Doch während andere Bundesländer bereits aktiv wurden, bleibt Wien bisher untätig. Die Kosten, die der Stadt durch den Wohnungsleerstand entstehen, sind enorm. Die städtische Infrastruktur muss auch für leerstehende Wohnungen aufrechterhalten werden, wertvoller Boden wird versiegelt, um Ersatz für unvermietete Wohnungen zu schaffen.

Quelle: Die Grünen

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.