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DRUCK AUF FPÖ WÄCHST

Liederbuch-Affäre: Hofer sieht keinen Grund für einen Parteiausschluss

FOTO: fpö.at)

Der FPÖ-Chef Norbert Hofer verteidigt seinen steirischen Parteikollegen. Die Israelitische Kultusgemeinde fordert nun Hofers Rücktritt als Nationalratspräsident.

Im Interview für die „Krone“ am Sonntag unterstrich Hofer, dass er in der Liederbuch-Affäre keinen Grund sehe, den steirischen Abgeordneten Wolfgang Zanger aus der Partei zu werfen. „Der Inhalt des Liederbuchs ist vulgärer und gefährlicher Müll, aber man darf einen Politiker nicht einfach in eine Nazi-Diskussion verwickeln, nur weil er vor 14 Jahren ein Buch geschenkt bekommen hat“, so der FPÖ-Parteichef weiter.

IKG fordert Hofers Rücktritt
IGK-Präsident Oskar Deutsch forderte nun den Rücktritt Hofers als Nationalratspräsident. „Hofer hat sich disqualifiziert und muss umgehend von seinem Amt zurücktreten. Den Worten folgen – wie so oft – keine Taten, es gibt keine Konsequenzen. Damit sind die Nazilieder ein FPÖ-Skandal“, unterstrich Deutsch im Interview für die „Krone“.

FPÖ: „Grenze überschritten“
Der steirische Abgeordnete erklärte auf Facebook, dass er „die Geschmacklosigkeit einiger Textpassagen“ erkannt und sich daher entschlossen habe, das Buch nicht zu verwenden. Dennoch habe er sich entschlossen, es als zeithistorisches Dokument zu archivieren.

„Wegwerfen war für mich keine Option, generell werfe ich keine Bücher in den Abfall. Dieses Buch war zu keiner Zeit in Verwendung, ich habe zu keinem Zeitpunkt daraus rezitiert oder gelesen, geschweige denn besagte Lieder gesungen“, so Zanger.

Die Tatsache, dass sich Zanger nicht distanzieren würde und keine Einsicht zeige, mache ihn als Politiker „untragbar“, was wiederum der Republik Österreich schade – fügte Deutsch hinzu.

Der FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsyk und Christian Hafenecker wiesen die Rücktrittsaufforderung zurück und merkten an, dass damit eine Grenze überschritten worden sei.