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SARAJEVO

Mädchen (2) bei Routine-OP in Sarajevo gestorben: Ärztin hatte keine Lizenz

(FOTO: Facebook)

Der tragische Tod eins 2-jährigen Mädchens erschüttert momentan Sarajevo. Das Mädchen namens Džena Gadžun sollte einer routinemäßigen OP an den Augen unterzogen werden, fiel währenddessen aber ins Koma und starb.

Die Bürger von Sarajevo sind erbost. Nicht zum ersten Mal endet ein relativ einfacher Eingriff fatal, ohne das jemand die Konsequenzen trägt und sich verantworten muss. Vor der besagten Poliklinik in Sarajevo versammelten sich nun die wütenden Bewohner, um gegen das ihrer Meinung nach korrupte System zu protestieren. Für das verstorbene Mädchen wurden von den Demonstranten angezündete Kerzen, Plüschtiere und Blumen hinterlassen.

Mirsada Begović war bei den Demos dabei, wie sie sagt, um die Familie der kleinen Džena zu unterstützen. „Das Problem ist das System, in dem wir leben. All dies könnte uns auch erwarten. Morgen könnte es mein Kind sein. Das sind Proteste, die nicht hätten passieren dürfen. Ich habe das System begraben, es ist absurd, darüber zu sprechen“, sagte Begović gegenüber Avaz.

Im Moment sind leider keine Umfragen verfügbar.

Feriha Sušić, eine weitere Teilnehmerin, sah das Problem eher in den Menschen selber, als im System. „Wir hätten das System ändern sollen (…) Ich traue der Staatsanwaltschaft, den Behörden, überhaupt nicht. Ich habe das Vertrauen in die Behörden dieses Staates völlig verloren. Sie halten sich fest und schützen sich gegenseitig. Seit 30 Jahren gibt es in diesem Land keine Demokratie mehr. Sie tun, was sie wollen, sie berechnen, wie sie wollen, sie behandeln, sie behandeln nicht. Zunächst einmal bin ich empört über die Bürger von Sarajevo und Bosnien-herzegowina. Es gibt keine Bürger mit Bewusstsein und Kultur, keine gesunde Gesellschaft, keine Initiative, keine Anführer“, so die empörte Sušić.

Sie fügte hinzu, dass sie gerade wegen dieses Falls sehr traurig sei, aber auch wegen der Beteiligung der Bürger beim Protest. Der Fall wird nun von der Staatsanwaltschaft untersucht, an erfolgreiche Ermittlungen, glaubt bei den Protesten jedoch keiner.

Ärztin hatte keine Zulassung
Dem Mädchen wurde laut neusten Berichten Plastik ins Auge implantiert, das der Körper abstieß. Das Verfahren zur Entfernung der Plastik, wurde von einer Ärztin durchgeführt die laut lokalen Medien keine Lizenz der Ärztekammer hatte. Der Anästhesist bei der Operation, der von den Eltern nach dem Eingriff zur Situation befragt wurde, gab nur skandalöse Antworten: „Wir fragten ihn, was los sei und was er ihr gegeben habe, er sagte, dass er nicht wusste, was passierte, dass ihr Herz stehen blieb, dass sie sie zweimal wieder zum Leben erweckten“, sagte die verzweifelte Mutter im ersten Gespräch.