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TABUTHEMA

Männer als Opfer häuslicher Gewalt

iStock/doidam10
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Johnny Depp profiliert als großer Sieger im Prozess um die Gewaltvorwürfe von Amber Heard. Ja, denn SIE hat IHN geschlagen – wie die Schauspielerin in der schier endlosen Gerichtsverhandlung zugab. Ein großes Tabuthema, dass KOSMO näher beleuchten möchte.

Häusliche Gewalt betrifft größtenteils Frauen. Doch auch Männer können innerhalb einer Beziehung misshandelt werden. Rund um den Globus sind etwa 20 Prozent der Männer Opfer häuslicher Gewalt. Dabei fällt das Hilfsangebot für männliche Opfer durchaus übersichtlich aus. Ganz im Gegensatz zu zahlreichen Notrufnummern für Frauen, Frauenhäusern, Vereine für misshandelte Frauen und diverse Schutzorganisationen.

Schuldeingeständnisse und Abhängigkeit

Frauen fällt es meist schwer, sich als Opfer häuslicher Gewalt zu erkennen. Sie geben sich meistens selbst die Schuld am Geschehenen oder haben Angst vor gesellschaftlichen Konsequenzen. Männern fällt dieser Schritt des Eingestehens meist noch ein wenig schwerer. Auch die soziale Umgebung ist ein großes Thema. Ist ein Mann groß und wirkt stark, vermutet man kaum ein Opfer vor sich stehen zu haben.

Männerrechtler – ja, auch die gibt es – sind sich sicher, dass im Durchschnitt jeder dritte Mann weltweit ein Gewaltopfer durch Frauen geworden ist. Psychisch, physisch oder beides.

Feminismus als Ursache für Gewalt gegen Männer?

Unabhängig von politischen, ökonomischen und kulturellen Hintergründen findet sich das Thema „Gewalt gegen Männer“ – wie auch „Gewalt gegen Frauen“ – in beinahe jedem Land. Es gibt einige Stimmen, die behaupten, der angebliche Anstieg der Gewalt gegen männliche Personen liege am Aufstieg des Feminismus. Doch auch VOR dem triumphalen Steigflug der Frauenbewegung gab es durchaus belegte Fälle häuslicher Gewalt mit Männern als Opfer. Doch damals so wie heute liegt das Thema eher im Bereich eines Tabu als im Bereich einer ernsthaften Diskussion.

Hilfe bei häuslicher Gewalt

Falls Sie Personen kennen, die unter häuslicher Gewalt leiden, zögern Sie nicht um Hilfe zu bitten:

Männerinfo: 0800 400 777 anonym & kostenlos
Sozialpsychiatrischer Notdienst: 01 / 310 87 79
Frauenhelpline: 0800 222 555