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INTERVIEW

Mario Freshmaker aus Wien erobert mit Rasta die Charts!

MARIO_FRESHMAKER
(FOTO: zVg.)

Mario Skakalo, auch als Freshmaker bekannt, ist in der Hip-Hop-Szene schon seit geraumer Zeit eine bekannte Persönlichkeit. Im exklusiven Interview mit KOSMO spricht der Austro-Kroate über seine musikalische Reise, seine Kooperationen mit Balkansängern und die Erfolgsgeschichte seines Songs „Pismo“, der die Charts in Österreich dominiert.

Wie bist du in die Musikproduktion eingestiegen und was hat dich dazu inspiriert?

Der Auslöser waren meine Eltern; schon im Kindergarten hatte ich die ersten Berührungen mit dem Xylophon, danach mit der Flöte, und in der Volksschule mit der Gitarre. Ich wollte ursprünglich nichts mit Musik machen, aber meine Eltern erkannten das Potenzial in mir und meinten, dass sie in mir etwas Kreatives sehen. In meiner Jugendzeit habe ich viel Bushido gehört. Diese düsteren, aggressiven und brachialen Beats haben mich sehr beeindruckt. Dann habe ich mich eingelesen und Programme besorgt. Ich habe mich auch mit anderen Produzenten und Musikern aus Wien vernetzt. Ich habe mir alles selbst beigebracht.

Die ersten sechs Jahre war es nur ein Hobby. 2010 habe ich zufällig den deutschen Rapper Kollegah auf einem Balkan-Event kennengelernt. Wir haben gemeinsam Cevapcici gegessen, und er hat mitbekommen, dass ich Beats mache. Er wollte Beats von mir haben. Ich war der erste und einzige Produzent aus Österreich auf seinem Album. Das hat auf jeden Fall die Runde gemacht, und danach kamen andere große Rapper wie Farid Bang, Kontra K und Eko Fresh.

Wie wählst du Künstler aus, mit denen du zusammenarbeiten möchtest?

Ich setze mich mit dem Künstler auseinander und höre mir auch die Texte an, um zu sehen, ob mich das berührt. Und das Wichtigste ist, ob man sich auch menschlich versteht. Es bringt mir nichts, wenn mich Künstler gut bezahlen, aber schlecht behandeln.

Wie würdest du deinen individuellen Produktionsstil beschreiben und wer sind deine größten musikalischen Einflüsse?

Meine Beats sind sehr vielseitig. Ich versuche sicherzustellen, dass die Stimme in meine Beats passt und dass die Künstler nicht von den vielen Instrumenten übertönt werden. In dieser Zeit habe ich viel amerikanischen Rap gehört, insbesondere Dr. Dre, Eminem und Timbaland. Durch sie bin ich mit Hip Hop und RnB in Berührung gekommen. Bushido war mein deutscher Einfluss.

Rasta hat ein neues Album veröffentlicht und du durftest an dem Song „Pismo“ mitproduzieren. Wie kam es zur Zusammenarbeit?

Das Management von Rasta hat mich vor einem Jahr angerufen, sie wollten mit dem deutschen Rapper Olexesh zusammenarbeiten. Zu dieser Zeit hatte ich gute Kontakte zu deutschen Rappern. Daraus entstand das Lied „Geto Bonton“. Danach wurde ich erneut vom Management von Rasta kontaktiert, und sie teilten mir mit, dass sie etwas Großes nach seiner Freilassung planen.

Ich schicke nach einer gewissen Zeit große Pakete von Beats, unter anderem auch an Jala Brat. Das tat ich auch bei Rasta und er reservierte sofort einen Beat und schrieb zudem den Text. Danach habe ich den Beat verfeinert, und ich wurde auch zu seiner Film-Premiere „3211“ in Wien eingeladen. Das dazugehörige Musikvideo wurde veröffentlicht und ist derzeit das meistgestreamte Lied. Darüber freue ich mich sehr.

Wie kam der Übergang von der Produktion von Hit-Bangern für deutsche Rapper wie Farid Bang und Kollegah dazu, dass du jetzt mit Balkan-Sängern zusammenarbeitest?

Irgendwann kommt der Punkt, an dem du dich nicht mehr mit negativen Texten befassen möchtest. Ich konnte mich mit dem neuen Deutsch-Rap nicht mehr identifizieren. Aufgrund meiner bosnischen und kroatischen Wurzeln wollte ich auch am Balkan Fuß fassen. Vor ein paar Jahren habe ich bereits in Amerika, in der Schweiz und in der Türkei Beats produziert. Für Tea Tairovic habe ich einen offiziellen Remix gemacht, der auch auf ihrer YouTube- und Spotify-Playlist zu finden ist. Mein Ziel ist es, in den nächsten Jahren auch international Fuß zu fassen und in den Charts aufzusteigen.

Mit welchen Balkan-Sängern hast du bereits zusammengearbeitet und mit wem war es am chilligsten zu arbeiten?

Bis jetzt habe ich mit den bekanntesten Balkan-Interpreten wie Jala Brat, Juice, Tea Tairovic und Rasta zusammengearbeitet. Mit Rasta war es am entspanntesten zu arbeiten.

Kannst du uns etwas über deine aktuellen Projekte erzählen und gibt es Künstler oder Genres, mit denen du in Zukunft gerne arbeiten würdest?

Ich arbeite sehr viel mit Balkaton, nicht nur mit Rasta, sondern auch mit Künstlern, die unter seinem Vertrag stehen. Ich erstelle mein eigenes Producer-Album, auf dem ich die Beats vorbereite und Rapper sowie Sänger einlade. Dort werden über 30 Leute weltweit vertreten sein. Das wird dann mein viertes Album. Außerdem beschäftige ich mich mit Newcomern, die sich jederzeit bei mir melden können.