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Interview

Marko Mišković: „Wer sich erfolgreich integriert, ist willkommen.“

Marko Miskovic ist der erste Billa-Kaufmann in Österreich, der das innovative Kaufleute-Modell übernommen hat.
FOTO: BILLA Miskovic OG

Marko Mišković ist der erste Händler im Billa-System in Österreich, der 2022 eine Filiale im Ort Gloggnitz (Niederösterreich) eröffnete und dabei ein innovatives Modell des selbstständigen Handelns übernommen hat. Durch die erfolgreiche Kombination von traditionellen und modernen Ansätzen hat er seinen Mut und seine Entschlossenheit zur Verbesserung des Einzelhandels bewiesen.

KOSMO: Was hat Sie dazu inspiriert, der erste selbstständige Händler im Billa-System zu werden?

Marko Mišković: Billa ist eine renommierte Kette in Österreich mit einer langen Tradition. Daher war es für mich logisch, auch in der neuen Arbeitsform Teil dieses Systems zu bleiben. Zudem bin ich ein REWE-Kind, da ich seit 2003 im Merkur gearbeitet habe und dort auf vielen interessanten und wichtigen Positionen war. Wir haben große Freiheit bei der Gestaltung des Sortiments und bei der Umsetzung individueller Aktionen und Aktivitäten. Besonders wichtig ist die Partnerschaft mit lokalen Lieferanten, Sportvereinen und Schulen, was einen zusätzlichen Mehrwert für uns und unsere Kunden darstellt. Lokale Produzenten, deren Produkte wir exklusiv anbieten, stärken unsere Verbundenheit mit der Region. Viele Kunden aus der Umgebung kommen gerade deswegen zu uns.

Hat Ihre Familie die Entscheidung unterstützt, selbstständig zu werden und aufs Land zu ziehen?

Anfangs gab es gemischte Gefühle aus Freude und Skepsis, da ich der Erste in diesem Geschäftsmodell war und mich nicht auf die Erfahrungen anderer stützen konnte. Wir wussten, dass es ein großes Risiko war, aber uns war auch klar, dass Billa als starker Partner hinter mir steht und mir Sicherheit bietet. Der große Schock kam in der ersten Nacht nach unserem Umzug. Spätestens als wir Essen bestellen wollten, wurde uns bewusst, dass wir nicht mehr in Wien leben. Heute bin ich sehr zufrieden damit, dass wir aufs Land gezogen sind. Es ist etwas Besonderes, mit den Kunden beim Einkaufen Gespräche zu führen und sich später in der Nachbarschaft wiederzusehen und weiter zu unterhalten.

„Wer sich integriert, die Sprache lernt und etwas beiträgt, ist stets willkommen.”

Inwieweit haben Ihre Herkunft und Kultur die Reaktionen Ihrer Kunden beeinflusst?

Im Grunde genommen sehr wenig. Ich muss zugeben, dass ich darin ein gewisses Risiko gesehen habe, in eine neue Gemeinschaft zu ziehen und mich selbstständig zu machen, ohne jemanden zu kennen. Ich dachte: Wenn die Leute in vier oder fünf Jahren sagen: „Wir gehen bei Marko einkaufen“, dann weiß ich, dass ich es geschafft habe. Was meine Herkunft angeht, habe ich eine klare Haltung: Wer sich erfolgreich integriert, die Sprache lernt und für den Staat und für seine Mitbürger etwas beiträgt, ist immer willkommen. Dieses Gefühl habe ich seit 37 Jahren.

Welchen Rat geben Sie Kollegen, die denselben Weg gehen wollen?

Der erste Schritt ist der schwierigste, aber man muss mutig sein. Es ist wichtig, sich in der lokalen Gemeinschaft zu engagieren und ein offenes Ohr für die Wünsche der Kunden und Mitarbeiter zu haben. Wir sind ein großartiges Team, da jeder Händler dem anderen hilft. In Österreich gibt es bereits zwölf von uns, was bedeutet, dass man bei den Herausforderungen, die vor einem liegen, nicht allein ist.

BILLA MISKOVIC OG

Wiener Straße 66
2640 Gloggnitz

Öffnungszeiten:
Mo-Fr 07:00-19:15
Sa 07:15-18:00
So Geschlossen

Telefon: 059 9155 3118

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