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GREENPEACE DECKT AUF

Milka: Schokolade aus Kinderarbeit und Umweltzerstörung

(FOTOS: iStockphotos)

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace übt in ihrem Report harsche Kritik an der Milka-Schokolade, bzw. dem Mutterkonzern Mondelez.

Die Marke „Milka“ gehört dem Mutterkonzern Mondelez. Erst im Februar landete vor einem US-Gericht in Washington eine Sammelklage der Menschenrechtsorganisation International Rights Advocates (IRA) gegen den Konzern samt sechs weiteren Schokolade-Giganten. In dem neuen Greenpeace-Report „Süße Versprechen, bittere Realität“ nimmt die Umweltschutzorganisation die Milka-Schokolade genau unter die Lupe und schaut sich an, was diese mit weltweiter Zerstörung der Regenwälder und Menschenrechtsverletzungen entlang der Lieferkette zu tun hat.

Die lila Kuh – nicht aus Österreich!
„Milka und die allgemein bekannte lila Kuh wirken für die meisten Österreicherinnen und Österreicher wie eine sympathische, saubere und heimische Schokoladenmarke“, so Greenpeace Österreich. Doch die Schokoladen sind alles andere als heimisch – In jedem in Österreich erhältlichen Milka-Produkt stecken Kakaobohnen meist aus Ghana oder der Elfenbeinküste, so der Report. In jedem zweiten wird Palmöl, oft aus Indonesien oder Malaysia, verarbeitet.

Schokolade aus Kinderarbeit
Weltweit sind laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) geschätzt 152 Millionen Mädchen und Buben im Alter zwischen fünf und 17 Jahren von Kinderarbeit betroffen. Und die macht, wie es aussieht auch vor dem Milka-Konzern nicht halt. Der Mutterkonzern Mondelez wurde schon einmal – neben Nestlé und Mars – wegen der Beihilfe zur illegalen Versklavung tausender Kinder auf deren Kakaoplantagen angeklagt. Laut aktuellen Berichten arbeiten schätzungsweise noch immer 1,5 Millionen Kinder in Ghana und der Elfenbeinküste im Kakaoanbau, berichtete aktuell auch Greenpeace.

Zerstörung von Wäldern
Die Zutaten bekommt der Milka-Konzern über riesengroße Lieferantennetzwerke. Diese stehen direkt mit der Waldzerstörung in Verbindung, so Greenpeace. Einige wurden dafür sogar schon vor Gericht verurteilt. Die beiden Palmöl-Produzenten Cargill und Wilmar standen etwa dafür in der Kritik, zwischen 2015 und 2018 rund 300.000 Hektar Fläche in Indonesien zerstört zu haben. Auch die aktuellen Umweltprobleme werden in dem Report der NGO zur Sprache gebracht, so konnten in Indonesien im Jahr 2019 rund 10.000 Brandherde mit Palmöl-Zulieferbetrieben von Mondelez in Verbindung gebracht werden.

Trotz zahlreicher Versprechen, eine faire und nachhaltige Lieferkette zu schaffen, soll der Konzern auch weiterhin Rohstoffe von diesen Unternehmen kaufen. Greenpeace fordert daher starke, gesetzliche Rahmenbedingungen, damit keine Produkte aus Regenwaldzerstörung mehr am EU-Binnenmarkt landen können. Die Regierung solle sich daher für ein starkes EU-Gesetz für globalen Waldschutz einsetzen. Freiwillige Initiativen und Selbstverpflichtungen der Konzerne seien hier nicht ausreichend, so Greenpeace weiter.

Quellen und Links: