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Mord in Gerasdorf: Auf Getöteten war Kopfgeld ausgesetzt

Symbolbild (FOTO: iStockphoto)

Am Samstagabend wurde M.U. alias Martin B. auf einem Firmengelände in Gerasdorf bei Wien erschossen. Nun wurde bekannt, dass auf das Opfer ein Kopfgeld ausgesetzt war.

Laut diverser Gesprächspartner und einem APA-Bericht sei innerhalb der tschetschenischen Community bekannt gewesen, dass sich das 43-Jährige Opfer mit seinen YouTube-Videos in akute Lebensgefahr bringt.

Mord von Regimekritikern
Alleine im April hat der ehemalige Polizist aus Tschetschenien 29 Videos auf seinem Kanal veröffentlicht, wo er sehr heftig mit den Obrigkeiten der russischen Teilrepublik Tschetschenien abrechnet. Vor allem der Regionalpräsident Ramsan Kadyrov und dessen Familie sollen auf der roten Liste von Martin B. gestanden haben.

Zudem seien bereits seit Längerem Gerüchte innerhalb der tschetschenischen Community laut geworden, dass es konkrete Mordaufträge für Regimegegner gibt. Sogar die genaue Belohnung für die Auftragsmorde sei genannt worden.

Verbindung zum Verfassungsschutz?
Martin B. dürfte sich dennoch in Österreich sicher gefühlt haben. Er soll mehrfach mit seinen guten Kontakten zum Wiener Landesamt für Verfassungsschutz geprahlt haben und behauptet haben, von Beamten beschützt zu werden. Ob dies jedoch der Wahrheit entspricht, ist derzeit nicht bekannt.

Anwälte wollen Fall nicht übernehmen
Dass möglicherweise mehr hinter dem grausamen Mord steckt, zeigt auch die Reaktion einiger Rechtsanwälte. Der mutmaßliche Schütze und ein weiterer Verdächtiger, die sich derzeit in Untersuchungshaft in der Justizanstalt Korneuburg befinden, werden nicht von jenen Anwälten vertreten, die bisher in viele Fälle russisch-stämmige bzw. tschetschenische Beschuldigte vertreten haben. Einer von diesen Rechtsanwälten meinte gegenüber der APA, dass ihm der Fall „zu heikel“ sei.