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KROATIEN

Mutterliebe: Kroatin adoptiert ein kleines Mädchen aus Kongo

Adoption
FOTO: (iStock/borgogniels)

In den letzten Tagen wurde aufgrund der Verhaftung von Kroaten in Sambia und Zweifeln an der Gültigkeit von Dokumenten aus der Demokratischen Republik Kongo über die Rechtmäßigkeit und Ethik internationaler Adoptionen geschrieben. Nun spricht eine Person die aus Kongo ein Kind adoptiert hat.

Eine Kroatin adoptierte 2021 mit ihrem Ehemann ein fünfjähriges Mädchen aus der Demokratischen Republik Kongo, einem Land, in dem UNICEF auf eine der komplexesten und langwierigsten Krisen der Welt hinweist.

Es wird davon ausgegangen, dass ihr Adoptionsverfahren ähnlich sein sollte, wie das der vor kurzem festgenommenen Paare, da es sich um dasselbe Land handelt.

„Ich wusste, dass es sehr schwierig ist, ein Kind in Kroatien zu adoptieren“. Als sie 2019 das Verfahren eröffneten, betonten sie, dass sie ein Kind international adoptieren würden, aber auch, dass sie sicherlich daran interessiert seien, weitere Kinder in Kroatien zu adoptieren.

Auch die Paare, mit denen sie den Erziehungskurs besuchten, haben bisher noch nicht in Kroatien adoptiert, obwohl ein Paar die Adoption eines Kindes mit besonderen Bedürfnissen beantragt hat, so die Befragte.

Adoption in Kroatien ist schwierig

Die Gesprächspartnerin weist darauf hin, dass Aufnahmen der Kinder in Kroatien bevorzugt werden und keine richtige Adoption. Sie wünsche sich aber ein Kind und könne es nicht ertragen, dass der leibliche Elternteil ihr dieses Kind eines Tages wegnehmen würde.

„Es ist für mich unverständlich, dass die Heime aus allen Nähten platzen und niemand seit Jahren potenzielle Adoptierende anruft, weshalb sich einige von ihnen schließlich für eine zwischenstaatliche Adoption entscheiden“, sagte sie. Wie viele andere entschied auch sie sich für Afrika, und der ganze Prozess, den sie in Kroatien begann, dauerte etwa anderthalb Jahre.

„Es geht relativ schnell. Dort hungern Kinder, sie sterben. Niemand betrachtet diese Seite der Geschichte jetzt. Als unser Kind zu uns kam und noch nicht einmal Kroatisch konnte, hat es eiligst das Wasser abgedreht, während ich das Geschirr gespült habe, weil es dort seit einer Woche kein Glas Wasser mehr hatte“, erzählte sie.

„Kongo hat mich davon überzeugt, weil man alles bis ins kleinste Detail überprüfte. Das Land hat unserem CZSS vertraut und niemanden ausgelassen, als es darum ging, unsere Eignung als Eltern des Kindes zu überprüfen“, sagte sie.

In Kroatien ist es 2014 in Kraft getreten, und potenzielle Adoptierende, die ein Kind aus einem anderen Land adoptieren möchten, stellen den Antrag nicht selbstständig bei den zuständigen Stellen des anderen Landes, sondern das Familienministerium MROSP erledigt das für sie.