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DEBATTE

Nach Kleiderordnung: Handyverbot an Schulen?

(FOTO: iStock/dolgachov)
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In Großbritannien plant die Regierung ein Handyverbot an Schulen, um Ablenkungen, Störungen und Mobbing zu bekämpfen. Die britische Lehrergewerkschaft zweifelt an der Wirksamkeit dieses Verbots. In Österreich setzt sich die Lehrervertretung nicht für ein Handyverbot an Schulen ein. Stattdessen fordert sie mehr rechtliche Möglichkeiten, um Fälle zu regeln, in denen Schüler Vereinbarungen zum Handygebrauch missachten.

Derzeit legt der Schulgemeinschaftsausschuss, bestehend aus Vertretern der Schüler, Eltern und Lehrer, an jedem Standort individuell die Regeln für den Umgang mit Mobiltelefonen in der Hausordnung fest. An einigen Schulen müssen Mobiltelefone beispielsweise während der Unterrichtszeit in Spinden eingeschlossen oder an anderen sicheren Orten aufbewahrt werden, berichtet der oberste Lehrervertreter Paul Kimberger (FCG) in einem Gespräch mit der APA. Trotz dieser Maßnahmen kommt es in der Praxis immer noch zu Störungen und Ablenkungen im Unterricht durch Handys, und Phänomene wie Mobbing und Gewalt in diesem Zusammenhang sind auch in Österreich relevante Themen.

Ein offizielles Verbot hielte Kimberger dennoch nicht für sinnvoll. „Handys und digitale Geräte sind Bestandteil unserer Welt und sollten – abgestimmt auf das Alter der Schülerinnen und Schüler – sinnvoll im Unterricht eingesetzt werden“, betonte er. Es sollte auch Zeiten ohne Handys und digitale Geräte geben, und generell sollte über eine angemessene Nutzung nachgedacht werden. „Ich bin sehr dafür, dass man hier klare Regeln aufstellt.“

Hausordnung & Sanktionen

Das Problem besteht darin, dass die derzeitigen Regelungen in der Hausordnung lediglich Vereinbarungen sind und Sanktionen für diejenigen, die sich nicht daran halten, „sehr schwer“ durchsetzbar sind, so der Lehrergewerkschafter. Er wünscht sich, dass der Gesetzgeber Konsequenzen festlegt, beispielsweise die Möglichkeit, bei Verstößen das Handy einzuziehen und es in der Direktion oder an einem anderen sicheren Ort aufzubewahren. Derzeit gibt es immer wieder Rechtsunsicherheiten in dieser Angelegenheit. „Hier braucht es klarerer Regelungen, die auch entsprechend durch die Schulen durchgesetzt werden können.“