Start Blog
RASSISMUS ODER KULTURERBE?

„Nägerbrot“: Warum viele an rassistischen „Traditionsbegriffen“ hängen!

Nägerbrot
(FOTO: Negerbrot (Schokotraum-Erdnuss) - Schokolade; Wikimedia / Mikekilo74)

Manche Traditionen sollten nicht fortgeführt werden, doch was wenn die Begriffe aus der Kindheit und damit auch die Erinnerung daran zu erlöschen drohen?

Die heutige Sprache wird aus der Sicht mancher von irrsinnigen Verboten und dem Genderwahnsinn dominiert. Dennoch sind es oft Worte die gewisse Erinnerungen und Stimmungen hervorrufen – für manche schöne und für manche schreckliche.

Ein Wiener Süßwarengeschäft in der Innenstadt spaltet die Gemüter. Dort wird eine Schokolade mit Erdnüssen verkauft die „Nägerbrot“ genannt wird. Früher war das Wort „Neger“ in der Alltagssprache so gängig wie Butterbrot. Oft hört man heute noch die Oma sagen „Magst nicht noch einen kleinen Negerkuss als Nachspeise?“. Auch bei einigen meiner Mitmenschen löst dieses Wort kein Schaudern, sondern appetitliche Kindheitserinnerungen aus.

Bereichert „Neger“ die österreichische Sprache?
Doch warum wird heutzutage eine Schokolade so genannt? Die Antworten die ich darauf bekam hatten viel mit kulturellem und sprachlichem Stolz zu tun. Ist es wirklich die Nostalgie nach der man sich hier sehnt? Der Versuch einen Begriff aus der Kindheit zu erhalten? Oder ist es eher eine demonstrative Gegenbewegung zu der derzeitigen Verbotswelle, die einigen langsam zu Kopf steigt?

Angeblich sollen es explizit Einheimische mit österreichischem Stammbaum sein, die diese umstrittenen Begriffe noch pflegen. Viele meiner Freunde haben ihre Wurzeln schon lange in der Alpenrepublik und die habe ich noch nie „Negerkuss“ oder „Nägerbrot“ sagen gehört. Einige kennen den Begriff auch nicht mehr, weil er mittlerweile kaum mehr verwendet oder schlichtweg „uncool“ geworden ist.

Es macht jedoch einen großen Unterschied, ob du mit deiner Großmutter im Stüberl sitzt und sie dich fragt, ob du noch ein „Negerbusserl“ willst oder eine Firma plakativ, mitten in der Wiener Innenstadt „Nägerbrot“ an den Mann bringt.

Auf der nächsten Seite geht es weiter!