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FASTEN

Nervige Fragen, die Muslime über den Ramadan nicht mehr hören können

(FOTO: istock)

Der Fastenmonat Ramadan steht für die muslimische Gemeinschaft vor der Tür. Diesmal unter umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen aufgrund des Corona-Virus.

Konsequent eingehalten werden müssen Sicherheitsabstände, das verpflichtende Tragen einer FFP2-MAske und die Verwendung eigener Gebetsteppiche. Das Moscheepersonal muss sich ebenso regelmäßig testen lassen. All das steht in dem aktuellen Leitfaden der Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreich (IGGÖ), welcher am Freitag veröffentlicht wurde. Für die Gläubigen gilt es während des Ramadan zwischen Beginn der Morgendämmerung und dem Sonnenuntergang, sich von Essen, Trinken, Rauchen fern zu halten. Auch Geschlechtsverkehr ist in dieser Zeit zu unterlassen.  

In einer nicht-Ramadan-fastenden Gesellschaft ist die Verwunderung über das Ritual groß. Wiederholte Fragen tauchen auf. Man freut sich zwar über das Interesse, aber einige Dinge wurden zu oft angesprochen. Wir räumen mit den gängigsten Fragen auf, damit sie nicht mehr gestellt werden.

#Nicht mal Wasser? Tagsüber verzichten Fastende auf Essen, Trinken, Sex, Flüche oder übermäßigen Konsum von Social Media, Shopping ect. Denn Enthaltsamkeit bezieht sich nicht nur auf Geschlechtsverkehr. Das klingt ja alles irgendwo logisch, doch wie ist das mit Flüssigkeitsmangel? Vor allem im Sommer???

#Willst du was essen? Oooh tschuldige!: Kaum nähert sich die Mittagspause in der Arbeit werden besorgniserregende Blicke ausgetauscht. Werden uns unsere muslimischen Mitarbeiter wegen dem Essen attackieren? Werden sie weinen? In Wut ausbrechen? Wie werden die Hungernden auf das köstliche Mittagsmahl reagieren?! Chillt! Die Empathie wird geschätzt, jedoch muss man nicht jedes Mal fragen, ob sich Fastende durch das Essen gestört fühlen. Esst so viel ihr könnt, die Muslime tun’s auch, aber erst am Abend

#Machst du das freiwillig? Nein, ich werde von meinem Vater gezwungen. Spaß bei Seite. Das Fasten ist Teil des Glaubens. Neben dem Glaubensbekenntnis, dem Gebet, den sozialen Pflichtabgaben sowie der Pilgerfahrt nach Mekka (wenn man im Stande ist), reiht sich auch das Fasten zu den Säulen des Islams. Die körperliche Fitness und auch die Überzeugung gehören dazu. Denn nur Hungern um abzunehmen, nennt man Diät.

#Bist du dann nicht ur schlecht drauf? Fasten bedeutet nicht automatisch, dass man aggressiv unterwegs ist. Hunger und Durst zerren zwar etwas am Körper, dennoch sollte man im Fastenzustand auf die Wortwahl achten. Man lernt sich in gewissen Situationen zurückzuhalten und legt den Fokus auf das Spirituelle. In einfachen Worten ausgedrückt: Ramadan stellt eine Entgiftung für den Körper und die Seele dar.

#Das darfst du nicht, du fastest: Sollte man Musliminnen in der Arbeit während des Ramadan essen oder trinken sehen, dann heißt das, dass sie ihre Periode haben. Möchte man ein womöglich unangenehmes Gespräch vermeiden, zeigt man lieber nicht mit dem Finger auf die Person. Denn Frauen die sich in der Periode befinden sind vom fasten ausgenommen.

Noch ein nerviger Hit #Darfst du nicht Zähne putzen?

Außerdem: Nicht alle Menschen, die sich als Muslime identifizieren, fasten. Deshalb wäre ihnen auch ein Gefallen getan, wenn nicht ständig die Frage käme: #Warum fastest du eigentlich nicht? Manchmal ist es nicht schlecht, einfach weniger zu reden und mehr zuzuhören;)

Wir wünschen allen Musliminnen und Muslimen einen gesegneten Fastenmonat Ramadan!