Das neue Ampelsystem bei Überweisungen sorgt für Diskussionen: Während Banken die IBAN-Kontrolle als Sicherheitsgewinn preisen, wächst bei Verbrauchern die Verunsicherung.
Seit 9. Oktober müssen Banken im Euroraum Echtzeitüberweisungen anbieten und dabei die Übereinstimmung zwischen Empfängername und IBAN (internationale Bankkontonummer) kontrollieren. Diese Neuerung soll Fehlüberweisungen und betrügerische Transaktionen verhindern. Ein dreistufiges Ampelsystem zeigt Kunden nun an, ob die eingegebenen Daten korrekt sind: Grün signalisiert eine vollständige Übereinstimmung, Gelb weist auf kleinere Abweichungen hin, während Rot vor erheblichen Diskrepanzen warnt. Wer trotz Warnung eine Überweisung durchführt, trägt selbst die Verantwortung für mögliche Fehler.
Verbraucherreaktionen
Die neuen Sicherheitsmaßnahmen stoßen bei Verbrauchern auf gemischte Reaktionen. “Verunsicherung und Verwirrung” beobachtet Gabriele Zgubic von der Arbeiterkammer Wien, wie sie im Ö1-“Morgenjournal” betonte. Obwohl sie die Grundidee befürwortet, fordert sie von den Kreditinstituten mehr Aufklärungsarbeit.
Zgubic rät Verbrauchern zur Vorsicht: Bei Warnhinweisen sollten alle Angaben nochmals geprüft und notfalls der Empfänger kontaktiert werden. Besonders Handwerksbetriebe und andere Unternehmen müssten jetzt sicherstellen, dass ihre Rechnungsnamen mit den bei Banken hinterlegten Bezeichnungen übereinstimmen.
Unterschiedliche Bewertungen
Die Weihnachtssaison als wichtigste Spendenzeit bereitet Hilfsorganisationen angesichts der neuen Regelungen Sorge. Ruth Williams vom Fundraising Verband Austria weist darauf hin, dass vor allem Organisationen mit umfangreichen Bezeichnungen, Umlauten oder fremdsprachigen Namen von Problemen betroffen sein könnten.
Die Wirtschaftskammer bewertet die Situation weniger kritisch. Franz Rudorfer spricht lediglich von “minimalen Anlaufschwierigkeiten” und versichert, dass kontinuierlich an Verbesserungen gearbeitet werde.
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