Nach einer schwerwiegenden Hochwasserkatastrophe soll der stark beschädigte Abschnitt der „neuen“ Weststrecke ab dem 15. Dezember wieder befahrbar sein. Diese Nachricht wurde von ÖBB-Chef Andreas Matthä am Mittwochabend in der „ZiB 2“ verkündet.
Weihnachtsverkehr gesichert, aber weitere Baumaßnahmen geplant
Matthä sicherte den Bahnreisenden zu, dass der Weihnachtsverkehr auf der Weststrecke gewährleistet ist. Dennoch wird es im kommenden Jahr zu einer weiteren vierwöchigen Sperre der Strecke kommen, um provisorische technische Einrichtungen wieder zu entfernen. Der Zeitpunkt dieser Sperre, entweder im Mai oder im Sommer, wird intern noch diskutiert. Während dieser Phase soll ein umfangreicher Schienenersatzverkehr bereitgestellt werden, um die Auswirkungen zu minimieren.
Der Vollbetrieb der #Weststrecke wird pünktlich vor Weihnachten wieder aufgenommen, sagt unser CEO @AndreasMattha in der #ZiB2. Ab 15.12. fahren wir zwischen Wien & St. Pölten wieder mit 230 km/h. 👉 https://t.co/7hgw7MR14X
— ÖBB (@unsereOEBB) October 9, 2024
Schwere Schäden und wirtschaftliche Auswirkungen
Die 2012 eröffnete Weststrecke im Tullnerfeld wurde durch das Hochwasser massiv beschädigt und musste gesperrt werden. Der derzeitige Zugverkehr erfolgt über die alte Weststrecke durch den Wienerwald, die seit heute wieder zweigleisig befahrbar ist. Matthä charakterisierte die Situation als einen „Jahrhundertschaden“ und bezifferte die Schäden an Infrastruktur und Anlagen auf etwa hundert Millionen Euro. Ebenso seien die genauen Umsatzeinbußen im Güter- und Personenverkehr momentan noch schwer abzuschätzen.
Situation bei der WESTbahn
Der Geschäftsführer der WESTbahn, Thomas Posch, äußerte sich erfreut darüber, dass die vollständige Wiederaufnahme des Betriebs auf der neuen Weststrecke zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember möglich sein wird. Er betonte, dass die Hochwasserschäden eine beispiellose Herausforderung für die kritische Infrastruktur und den Bahnbetrieb auf der Weststrecke darstellten.
Die WESTbahn wird ihr Angebot wieder erhöhen und fährt im Halbstundentakt jeweils um ’15 und ’45 ab Wien Westbahnhof. Die Fahrzeitverlängerung auf der Strecke zwischen Wien und St. Pölten beträgt 23 Minuten.
Fahrplanänderung
Rund 90% der Fernverkehrszüge sind wieder im Fahrplan enthalten. In einem Halbstundentakt ist die Fahrt ab Wien in den Westen mit der ÖBB wieder direkt ohne Umsteigen möglich:
- Der Railjet Xpress fährt ab 10.10. vom Hauptbahnhof Wien stündlich um ’57 nach Salzburg und weiter nach Tirol, Vorarlberg und München. Mit einer Fahrzeitverlängerung von rund 30 Minuten ist zu rechnen.
- Der Railjet fährt stündlich um ’28 nach Salzburg. Mit einer Fahrzeitverlängerung von rund 30 Minuten ist zu rechnen.
- Flughafenverkehr: Shuttleverkehr mit Zügen alle 30 Minuten im Abschnitt Wien Hbf – Flughafen Wien bzw. umgekehrt eingerichtet: ab Wien Hbf mit erster Abfahrt um 05:42 Uhr bis 22:42 Uhr; ab Flughafen Wien ab 06:33 Uhr bis 23:35 Uhr. Die Fahrzeit beträgt 15 Minuten
- Direktbusse zwischen St. Pölten Hbf – Tullnerfeld – Tulln/Donau werden durch zusätzliche Busse in der Hauptverkehrszeit für die Pendler verstärkt.
- Die Linien S50 und S40 werden nach wie vor ganz oder teilweise im Schienenersatzverkehr geführt.
- Für die S50 wird beim SEV zwischen Unter-Purkersdorf und Wien Hütteldorf ab dem 10.10. ein schnellerer Takt angeboten (von 30 Min. auf 15 Min.).
- Ausfall der Linie S80 bis auf Weiteres zwischen Wien Hbf und Wien Hütteldorf
- Der REX51 wird in den Hauptverkehrszeiten verstärkt.
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