Die vermeintlich verschlafene Küstenstadt Neum (Bosnien und Herzegowina) erlebt einen unerwarteten Aufschwung im Tourismus. Einmal mehr beweist die bescheidene bosnische Küstenperle, dass sie mehr als nur ein Zwischenstopp für Reisende ist. Mit der Prognose der besten Saison seit zwei Jahrzehnten und einem zunehmenden Interesse von ausländischen und einheimischen Besuchern, etabliert sich Neum als ein günstiger und charmanter Reiseziel abseits der ausgetretenen Pfade.
Die Eröffnung der Peljesac-Brücke, welche massgeblich von der EU unterstützt wurde und die die Anzahl der Transitbesucher in Neum um beinahe zwei Drittel verringerte, markierte einen bedeutenden Wendepunkt für den Ort. Allerdings widerlegten die pessimistischen Vorhersagen der lokalen Gastronomen die Realität: Neum floriert. Aufregend verkündete das bosnische Webportal klix.ba: „Neum erwartet die beste Touristensaison seit 20 Jahren.“
Aus Asche zum Gold
Neum, das einstige Aschenputtel der Adria, hat sich, wie durch einen Zauberstab berührt, in eine goldene Gans verwandelt. Hoteliers, auch diejenigen mit jahrzehntelanger Erfahrung, sind von der Zahl der Reservierungen beeindruckt, wie Bürgermeister Dragan Jurkovic bestätigt: „Selbst ältere Hoteliers können sich nicht an eine derart hohe Zahl von Reservierungen erinnern.“ Die Stadt, die einst hauptsächlich durch ihre Transitlage punktete, wird nun sowohl in der Vor- als auch in der Nachsaison von Besuchern aus Westeuropa geschätzt, die die günstigen Preise und die ideale Lage für Ausflüge in der Region nutzen.
Preisgünstige Alternative
Während der Corona-Sommer konnten vor allem einheimische und serbische Touristen die Attraktivität Neums durch Reisebeschränkungen entdecken. Heute ziehen die deutlich geringeren Preise im Vergleich zu Kroatien Besucher an. So werden die lokalen Unterkünfte und Gaststätten nicht nur für Urlauber, sondern auch für Grossveranstaltungen wie Familienfeiern und Hochzeiten immer attraktiver. Der „Schlüsselfaktor für den touristischen Aufschwung von Neum ist das korrekte Preisniveau“, so Bürgermeister Dragan Jurkovic.
Verbesserte Verkehrsanbindung
Eine neue Fernstrasse, finanziert durch günstige Kredite der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der Weltbank, hat die Anbindung Neums an das bosnische Hinterland spürbar verbessert und macht es damit auch für Kurzbesuche attraktiv. Von hier aus sind Tagesausflüge zu sehenswerten Orten wie Mostar, den Kravica-Wasserfällen oder dem Wallfahrtsort Medjugorje einfach zu realisieren. Selbst das beliebte Dubrovnik und die eindrucksvolle Hauptstadt Sarajevo sind jetzt schnell erreichbar.
Die Stadt, die lange nicht viel mehr als ihre Strandpromenade zu bieten hatte, ist heute ein Beleg dafür, dass richtige Preispolitik und strategisch kluge Infrastrukturinvestitionen zu einem nachhaltigen Wachstum beitragen können.
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