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Oberösterreich

Augenarzt unter Betrugsverdacht: Patienten um mehrere tausend Euro betrogen

Symbolfoto. (FOTO: iStock/PeopleImages)
Symbolfoto. (FOTO: iStock/PeopleImages)

Ein Mediziner in Wels sorgt für Aufsehen: Er soll Patienten um bis zu 1300 Euro betrogen haben. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) hat daher Anzeige bei der Finanzbehörde erstattet. Sie prüft weitere Schritte, damit die Patienten nun ihr Geld zurückbekommen.

Der Augenarzt soll im vergangenen Jahr 25 Mal Patienten für Eingriffe an den Augenlidern in Rechnung gestellt haben. Und das obwohl diese Behandlungen Kassenleistungen sind. Hierzu äußerte sich ein 73-jähriger Patient aus Wels: „Mir wurde gesagt, dass es keine Rechnung gibt, weil noch mit der ÖGK gegengerechnet werden muss“. Es wurde jedoch keine Rechnung ausgestellt. Statt dessen wurden die Eingriffe in das Abrechnungsprogramm der ÖGK eingetragen und zusätzliche 583 Euro kassiert.

Statement der ÖGK

Zur Aufklärung dieses Falls hat die ÖGK folgendes Statement abgegeben: „Da der Vertragsarzt Patienten keine Rechnungen ausstellte, wurde eine Meldung an die Finanzbehörden übermittelt. Der Vertragsarzt wurde auch aufgefordert, die zu Unrecht eingenommenen Privatzahlungen an die Versicherten rückzuerstatten und der ÖGK anschließend eine von den Versicherten unterzeichnete Bestätigung zu übermitteln.“

Ärztekammer

Dem folgte der Arzt anscheinend prompt, wie der betroffene 73-Jährige berichtet. „Bei einem Anruf wurde mir angeboten, das Geld auf mein Konto zu überweisen. Ich habe mir es lieber persönlich in der Ordination abgeholt“. Diese Praxis war der oberösterreichischen Ärztekammer zu dem Zeitpunkt des Berichts nicht bekannt, allerdings heißt es aus dem Präsidium: „Wenn wir davon Kenntnis erlangen, könnte dieses Vorgehen ein Fall für die Disziplinarkommission werden.“

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Ob der Arzt seinen Kassenvertrag verliert oder ob das Vorgehen als Betrug angesehen werden kann, ist zur Zeit noch unklar. Wie die „Krone“ auf Anfrage erfahren hat, wird noch geklärt, ob es sich hierbei um Betrug handelt.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.