Start Politik
Arbeitsmarkt

Österreich: Hier gibt es derzeit die meisten Arbeitsplätze

(FOTO: iStock/ gopixa)

Inmitten einer anhaltenden Wirtschaftsflaute zeigt sich der Arbeitsmarkt in Österreich weiterhin robust. Besonders die Bereiche Handel, Logistik und Verkehr sowie die Industrie suchen aktiv nach neuen Arbeitskräften. Unternehmen halten trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten an ihren Mitarbeitern fest und bieten somit eine stabile Beschäftigungslage.

„Laufend stehen etwa 1000 bis 1500 freie Stellen in ganz Österreich zur Verfügung“, erklärt Nicole Berkmann, Sprecherin des Handelsriesen Spar. Auch bei Rewe, der Muttergesellschaft von Billa, Bipa und Penny, sieht die Situation ähnlich aus. „Aktuell sind sogar mehr als 3000 Stellen offen“, sagt Sprecherin Simone Hoepke. Beide Konzerne planen zudem, dieses Jahr jeweils 900 beziehungsweise 1000 neue Lehrlinge aufzunehmen.

Aber nicht nur im Handel, auch in anderen Branchen werden dringend Mitarbeiter gesucht. Laut dem Wirtschaftsbund-Stellenmonitor besteht ein Bedarf von rund 25.000 Arbeitskräften in den Bereichen „Büro, Marketing, Finanz, Recht und Sicherheit“. Ebenso sind Fachkräfte in der „Bau, Holz und Gebäudetechnik“-Branche gefragt. In der Industrie hingegen stehen Maschinenbauer, Elektrotechniker und IT-Experten hoch im Kurs. Insgesamt zählt man zu Jahresbeginn 2024 mehr als 165.000 offene Stellen.

Arbeitslosigkeit steigt

Gegenüber dieser hohen Nachfrage stehen 399.005 Menschen, die Ende Dezember arbeitslos gemeldet waren oder an AMS-Schulungen teilnahmen. Das entspricht einem Anstieg von 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ein Grund hierfür ist die Aufnahme von vertriebenen Ukrainern in die Statistik. Bei den Inländern stieg die Arbeitslosigkeit nur um 2,4 Prozent.

„Es war ein ausgesprochen ungewöhnliches Jahr am österreichischen Arbeitsmarkt“, kommentiert AMS-Vorstand Johannes Kopf. „Trotz Rezession wuchs die Zahl der unselbstständig Beschäftigten um rund 43.000, und zahlreiche Unternehmen kämpften noch immer mit Arbeitskräftemangel.“

Mitarbeiter werden abgebaut

Viele Unternehmen scheuen aktuell den Abbau von Mitarbeitern. Sie rechnen damit, dass der Wirtschaftsaufschwung auf die Flaute folgt und möchten daher ihr qualifiziertes Personal im Betrieb halten. Kopf und das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) teilen diese Einschätzung. Sie gehen davon aus, dass „der Tiefpunkt der Konjunktur Ende 2023 durchschritten wurde“. Obwohl die Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten voraussichtlich noch leicht ansteigen wird, ist eine echte Trendwende in Sicht.