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VERSCHÄRFUNG

Österreich macht Grenze dicht!

Innenminister Gerhard Karner. (FOTO: BKA/Christopher Dunker)
Innenminister Gerhard Karner. (FOTO: BKA/Christopher Dunker)

Die Uhren scheinen zurückgedreht, die Schengen-Schranken wieder heruntergelassen. Österreich, Tschechien und Polen haben erneut Grenzkontrollen zur Slowakei eingeführt. Dieser Schritt, so Innenminister Gerhard Karner, soll „Ausweichrouten von Schleppern über Österreich verhindern“.

Bereits im September 2015 begann Österreich, seine Schengen-Binnengrenzen zu Ungarn und Slowenien zu überwachen, was insbesondere in Slowenien für Unmut sorgte. Auch die Grenze zur Slowakei wurde von Ende September des vergangenen Jahres bis Anfang Februar dieses Jahres kontrolliert.

Zehn Tage Grenzen kontrolliert

Seit Mitternacht sind die Grenzübergänge zur Slowakei wieder unter Beobachtung. „Man werde an den Grenzübergängen durchgehend sieben Tage die Woche, 24 Stunden kontrollieren“, verkündete Karner. Zehn Tage sollen die Kontrollen zunächst andauern, doch eine Verlängerung ist nicht ausgeschlossen.

„Wir tun das, weil wir aus bisherigen Erfahrungen wissen, dass nach solchen Kontrollen die Schlepper sehr rasch reagieren und Routen ändern“, erklärte der Innenminister. Die Maßnahmen scheinen Wirkung zu zeigen: Die Zahl der Asylanträge und Aufgriffe ist in den letzten Monaten gesunken.

Tschechien und Polen ziehen mit

Auch Tschechien und Polen haben seit heute ihre Grenzen zur Slowakei wieder unter Kontrolle. Polens Innenminister Mariusz Kaminski berichtete von einem Anstieg der aufgespürten Migranten in der Slowakei um fast 1000 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Reaktion aus Bratislava lässt nicht auf sich warten: „Migration braucht eine europäische Lösung für die Außengrenzen“, betonte der slowakische Premier Ludovit Odor. Er warnte vor einem „Kaskadeneffekt“, sollte jedes Land beginnen, seine Grenze stärker zu bewachen. Ein Effekt, „für den wir alle bezahlen werden“.