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FINANZKRISE

Österreich verliert wöchentlich eine Milliarde Euro

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(FOTO: iStock)

Die Rezession soll dieses Jahr doppelt so hoch ausfallen wie während der Wirtschaftskrise 2009. Das Land soll wöchentlich eine Milliarde Euro verlieren.

Laut Nationalbank-Gouverneur Robert Holzmann, der am Freitag anlässlich der Präsentation der aktuellen BIP-Prognose, ein Resümee gezogen hat, soll sich Österreich bisher gut geschlagen haben. Zwar habe die Coronakrise für einen starken Einbruch der Wirtschaft gesorgt, im Vergleich zu Ländern wie Frankreich, Spanien oder Belgien sei das erste Quartal, mit einem Minus von 2,5 Prozent „mild“ ausgefallen, erklärt der Gouverneur.

Das BIP soll diesmal weltweit, ohne den Euroraum, um vier Prozent sinken. Gerade für ein Exportland wie Österreich sei das eine große Einbruchstelle, Wir sind sehr gut, aber wir können nicht besser sein als die Nachbarn, wenn es allen schlecht geht“, betont Holzmann daher und prognostiziert einen Rückgang der heimischen Wirtschaft um 7,2 Prozent.

Damit sei der Fall doppelt so hoch wie zur Finanzkrise im Jahr 2009, wo das Minus „nur“ 3,6 Prozent betrug.

Besonders in der ersten Woche des Lockdowns sei der Einbruch sehr rasant erfolgt, wodurch Ende März die Einnahmen um 27 Prozent gesunken sind. „Seither geht es wieder schrittweise aufwärts“, erklärt aber Doris Ritzberger-Grünwald, Chefin der volkswirtschaftlichen Abteilung in der OeNB. Vor allem die Wiedereröffnung der Geschäfte im Mai verringerte das Minus um etwa 17 Prozent.

Zwischen Mitte März und Ende Mai sei der Verlust bei 14,5 Milliarden Euro gewesen und lag damit bei zwei Milliarden pro Woche, nun beträgt er „nur“ noch eine Milliarde.

Wie es mit der Wirtschaft weitergeht, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Eine zweite Infektionswelle würde die Erholung verzögern und könnte nur durch ein staatliches Konjunkturpaket ausgeglichen werden. Wie dieses aussehen soll wollte Nationalbank-Gouverneur Holzmann noch nicht vorstellen.