Mit Feuerwehrkooperation und Wirtschaftsvertretern im Gepäck bereist Ministerin Plakolm sechs Tage lang den Westbalkan – eine Region, die seit einem Jahrzehnt auf EU-Beitritt wartet.
Europaministerin Plakolm startete am Sonntag ihre sechstägige Westbalkanreise mit einem Besuch in Skopje. Dort trifft die ÖVP-Politikerin ihren Amtskollegen Orhan Murtezani und besichtigt verschiedene Einrichtungen, darunter das Holocaust-Gedenkzentrum sowie das Gedenkhaus der in Skopje geborenen Mutter Teresa, die für ihre Missionsarbeit in Kalkutta 1979 den Friedensnobelpreis erhielt und 2016 heiliggesprochen wurde.
Für den Sonntagnachmittag ist ein Besuch bei einem österreichisch-nordmazedonischen Kooperationsprojekt im Feuerwehrwesen geplant. Das Projekt, an dem österreichische Feuerwehren und Tirol beteiligt sind, unterstützt lokale Kräfte mit Ausrüstung und Schulungen, um ein Freiwilligensystem nach österreichischem Vorbild aufzubauen. Auf ihrer Reise wird Plakolm unter anderem vom IV-Generalsekretär (Industriellenvereinigung) Christoph Neumayer begleitet.
Sechs Kandidatenländer
Die Tour führt die Ministerin bis Freitag durch alle sechs EU-Beitrittskandidaten der Region: Nach Nordmazedonien folgen Kosovo, Montenegro, Albanien, Serbien und Bosnien-Herzegowina. Mit dieser Rundreise knüpft Plakolm an eine ähnliche Initiative des damaligen Außenministers Sebastian Kurz an, der Anfang 2016 ebenfalls alle Kandidatenländer innerhalb einer Woche besuchte.
Ein Jahrzehnt später warten dieselben Staaten noch immer auf den EU-Beitritt, wobei lediglich Montenegro und Albanien realistische Aussichten auf eine Vollmitgliedschaft vor 2030 haben. Die österreichische Bundesregierung gehört zu den entschiedensten Befürwortern der EU-Erweiterung am Westbalkan, steht jedoch vor der Herausforderung, auch in Österreich Überzeugungsarbeit zu leisten.
Die österreichische Bevölkerung steht einer Erweiterung im europäischen Vergleich besonders skeptisch gegenüber. Experten betonen jedoch, dass Österreich wirtschaftlich von einem Beitritt profitieren würde, zumal die Westbalkanstaaten bereits jetzt bedeutende Handelspartner für die Alpenrepublik sind.
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